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Es kommt ein Schiff, geladen...
Bildquelle: pixabay

Es kommt ein Schiff, geladen...

Pater Andreas Meyer
Ein Beitrag von Pater Andreas Meyer
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Ich bin am Rhein groß geworden. Und als Kind habe ich die Sonntagsspaziergänge zum Rhein geliebt. Stundenlang konnte ich den Schiffen auf dem Rhein zuschauen. Ich kannte die Flaggen am Heck des Schiffes und wusste dann, wo jedes Schiff zuhause war. Viele hatten schon einen weiten Weg zurückgelegt. Ganz spannend war, was die Schiffe transportiert haben: Kohle, Sand oder Baumstämme – die konnte ich sehen, weil der Laderaum dann offen war. Und bei geschlossenem Laderaum habe ich mir ausgedacht, was da wohl Kostbares transportiert wurde. Viele Schiffe hatten so viel geladen, dass sie ganz tief im Wasser gelegen sind.

Es befördert eine teure und sehnlichst erwartete Last

„Es kommt ein Schiff, geladen bis an sein höchstes Bord.“ So beginnt ein sehr altes Adventslied. Es ist schon vor dem Jahr 1500 entstanden. Der Schreiber des Textes hat in Straßburg gelebt. Er hatte wohl auch die Schiffe, die damals auf dem Rhein gefahren sind, vor Augen. Schiffe haben auch damals wichtige Güter transportiert. Ganz sicher wurde so manches Schiff sehnsüchtig erwartet, weil es Lebensmittel an Bord hatte. Die Menschen haben schon nach ihm Ausschau gehalten. In seiner Fantasie verbindet der Schreiber des Liedes die Ankunft eines Schiffes mit der Geburt des Jesuskindes. Das Schiff ist voll beladen. Es befördert eine teure Last. Langsam nähert das Schiff sich dem Ufer. Und wenn es den Anker herunterlässt, dann ist das Jesuskind geboren.

So ist die Ankunft des Jesuskindes ganz real im Alltag geworden

Der Liedschreiber verbindet diese alltägliche Erfahrung mit dem Kommen des Jesuskindes. So ist die Ankunft des Jesuskindes für ihn in seinem Alltag ganz real geworden. Und ich kann mir vorstellen: Diese Einsicht hat ihn bewegt und ermutigt, seinen Alltag zu leben und zu gestalten. Vielleicht konnte er ja den Menschen mit mehr Freundlichkeit und Nächstenliebe begegnen.

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