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Eine Übung in Geduld
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Eine Übung in Geduld

Pia Arnold-Rammé
Ein Beitrag von Pia Arnold-Rammé, Katholische Pastoralreferentin, Referentin für Sozialpastoral, Frankfurt
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Adventskalender, besonders auch die digitalen, haben Hochkonjunktur in diesem Jahr, so mein Eindruck. Ich habe einen besonders schönen von meiner Tochter geschenkt bekommen, mit dem Bild meiner Enkelkinder drauf. Und ich habe für meine Enkelkinder welche gemacht. Nun hat mir meine Tochter erzählt: Ihr zweijähriger hat am ersten Dezember das erste Geschenk aufgemacht, eine kleine Süßigkeit. Er war begeistert und wollte gleich weiter die Päckchen aufpacken. Als sie ihm das verboten hat, schrie er wohl eine ganze Zeitlang beleidigt herum. Ich kann ihn verstehen. Das ist ja auch gemein. Jeden Tag nur ein Päckchen! Jetzt rennt er jeden Morgen als erstes zum Kalender. Mittlerweile hat er es auch irgendwie verstanden: Es gibt eben jeden Tag nur eins. Und so reichen die Päckchen auch immerhin bis Weihnachten.

Vorfreude ist doch die schönste Freude

Ich finde: So ein Adventskalender ist nicht nur für Kinder eine gute adventliche Übung, sondern auch für mich als Erwachsene: Er macht Vorfreude auf das eigentliche Fest – aber immer nur in kleinen Schritten. Und ich muss mich in Geduld üben. Ich bekomme nicht immer alles auf einmal, sondern nur in kleinen Portionen.

Einer der heiligen drei Könige wird verhört

Ich bin auch ein Fan von digitalen Adventskalendern. Da habe ich aktuell einen sehr schönen entdeckt: Ein Polizist verhört einen der drei Könige, bei dem er eine Menge Gold gefunden hat. Jeder Tag zeigt einen kleinen Teil dieses Verhörs. Ich bin ganz gespannt, wie das weiter geht und ausgeht (www.weihnachtsfestnahme.de)  Aber ich muss mich gedulden, jeden Tag nur einen kleinen Happen.

Ausdauer heißt: Ziele in kleinen Schritten erreichen

Diese Geduld fällt mir nicht leicht – aber es ist eine gute adventliche Übung. Meine Wünsche, nicht nur die materiellen, auch das, was ich mir für mein Leben wünsche, geht ja nicht immer gleich in Erfüllung. Manchmal muss ich dran bleiben an einer Sache und komme nur in kleinen Schritten voran. Zum Beispiel: wenn ich in meinem Job ein Projekt umsetzten will, das auch auf Widerstand stößt. Oder wenn ich Briefe an Freunde schreibe und lange auf die Antwort warten muss.

Sehnsucht und Neugier bleiben

Adventskalender haben den Vorteil: an Weihnachten sind alle Päckchen aufgebraucht, alle Türen geöffnet. Im Leben ist das nicht immer so einfach. Trotzdem: die Sehnsucht und die Neugier bleiben und machen mein Leben spannend und reich.

Linktipp: digitaler Adventskalender "Weihnachtsfestnahme"

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