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Die Liebe pflegen

Die Liebe pflegen

Alexander Matschak
Ein Beitrag von Alexander Matschak, Medienkoordinator des Bistums Mainz
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Natürlich sollte ich meiner Frau einen Blumenstrauß schenken. Das gehört sich schließlich so, heute ist ja Valentinstag. Allerdings: Es ist schwierig, im Winter die richtigen Blumen zu finden. Denn in unseren Breiten wachsen Blumen jetzt höchstens im Gewächshaus. Oder werden aus wärmeren Gefilden importiert. Ich habe gelesen: 2018 wurden zum Valentinstag 800 Tonnen rote Rosen nach Deutschland gebracht - per Flugzeug! Ich vermute: Die Ökobilanz vieler Blumensträuße ist ziemlich mäßig. Deswegen verzichte ich wohl auf den obligatorischen Blumenstrauß. Ich hoffe, meine Frau wird sich deswegen nicht grämen.

Es gibt ja Gott sei Dank noch andere Möglichkeiten, meiner Frau ein Zeichen meiner Liebe und Zuneigung zu geben. Da wären als Dauerbrenner: die Einladung zum Abendessen, ein Kurzurlaub, Schmuck, Pralinen, Parfum oder ein gutes Duschgel – zugegeben etwas klischeehaft und nicht sehr einfallsreich. Aber: Vielleicht schreibe ich ihr mal wieder einen Brief? Habe ich schon lange nicht mehr gemacht. Oder aber ich kaufe einfach eine gute Flasche Wein, wir lassen Fernseher und Smartphone aus und setzen uns heute Abend zusammen romantisch und gemütlich aufs Sofa. Nehmen uns Zeit für uns. Und gehen vielleicht vorher noch in einen Segensgottesdienst zum Valentinstag. Davon gibt es heute einige in Hessen: zum Beispiel in Darmstadt und Obertshausen. Oder morgen Abend in Alsfeld. Hier können Paare ihre Liebe segnen lassen, sie unter Gottes besonderen Schutz stellen.

Wenn ich mich in meinem Freundeskreis so umschaue: Da sind Ehen und Partnerschaften im wahrsten Sinne des Wortes in die Jahre gekommen. Da kommen Liebe und Partnerschaft zwischen Beruf, Hausbau, Kinder, Schule und Sportverein manchmal unter die Räder. Da höre ich von ersten Krisen. Und da sehe ich natürlich auch meine eigene Ehe an. Fast zwanzig Jahre kenne ich meine Frau, seit zwölf Jahren sind wir verheiratet. Und nicht selten müssen auch wir schauen, dass Zeit für unsere Partnerschaft, für unsere Liebe bleibt. Denn das ist uns wichtig.

In einer kleinen Kapelle haben wir uns vor Gottes Angesicht versprochen, einander treu zu bleiben. In guten und in schlechten Tagen, in Gesundheit und Krankheit. Klar: Das ist möglicherweise einfacher, wenn man jung und unbeschwert ist. Aber wie wird das wohl sein, wenn tatsächlich mal die schlechten Tage kommen? Mir bleibt da unser Trauspruch sehr wichtig. Er lautet: „Seid gewiss: Ich bin bei Euch alle Tage bis zum Ende der Welt.“ Es ist der letzte Satz aus dem Matthäus-Evangelium. Es ist eigentlich ein Abschiedsgruß von Jesus an seine Jünger. Für mich ist er eine Zusage. Egal, was kommt, egal, was passiert: Es gibt da eine göttliche Kraft, die steht uns immer bei. Das gibt mir eine große Zuversicht, auch für meine Partnerschaft. Denn Gottes Liebe: Die ist auch mit dabei, wenn wir Menschen uns von Herzen lieben und zueinander stehen wollen.

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