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Die Bibel und die Liebe
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Die Bibel und die Liebe

Dr. Fabian Vogt
Ein Beitrag von Dr. Fabian Vogt, Evangelischer Pfarrer in der Öffentlichkeitsarbeit, Frankfurt
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Moderator/in:Das war„Vincent” von Sarah Connor. Starker Song. Interessant ist: In der Bridge singt Sarah ja sehr provokant „Du kannst die Deutsche Bank verklagen, die Bibel lesen, Whitney fragen, von der Liebe haben sie alle keinen Plan.“ Tja, wieviel Plan hat wohl die Bibel von der Liebe? Frag ich doch mal Fabian Vogt von der evangelischen Kirche. Der muss es ja wissen. Wie ist es mit der Bibel und der Liebe?

Also, erst mal: Ich finde den neuen Song von Sarah Connor richtig klasse. Und ich verstehe auch, was sie sagen will: Liebe ist ein Wahnsinnsgefühl, und erst, wenn du’s selbst erlebt hast, kapierst du, worum es geht.

Trotzdem behaupte ich: Es gibt kaum ein Buch, das mehr über die Liebe weiß als die Bibel. Da geht’s ständig um Liebe … Liebe zwischen den Menschen, Liebe zu Gott, aber auch um Erotik. Insofern hat die Bibel von der Liebe schon einen Plan.

 Machen wir doch mal die Probe aufs Exempel: Bei Sarah Connor geht es am Anfang um Vincent, der von der ersten Liebe total überwältigt wird. Er sagt sogar: „Ich glaub, ich muss sterben!“ Was könnte ihm denn die Bibel sagen?

Na, zum Beispiel, dass im “Hohelied der Liebe“ genau diese Gefühle beschrieben werden. Da heißt es: „Liebe ist manchmal stark wie der Tod. Ihre Leidenschaft ist unwiderstehlich, ihre Glut ist feurig und eine Flamme, die dich verbrennt.“ Ich sag mal so: Da hätte Vincent vielleicht verstanden, was mit ihm los ist.

Und was ist mit dem Paar in der zweiten Strophe von Sarah Connors Lied, mit Linda und Ben … die sich verzweifelt fragen, ob ihre erste wilde Verliebtheit wirklich Liebe war?

Denen würde das Neue Testament zeigen, dass echte Liebe viel mehr ist als nur ein Tanz der Hormone. Da steht zum Beispiel: „Liebe ist geduldig, sie ist nicht egoistisch, nicht aggressiv und nicht verbittert. Und sie hat die Kraft, dem anderen zu vergeben.“

Ich weiß nicht, ob das den beiden geholfen hätte, aber man kann auf jeden Fall sagen: So ganz ahnungslos – wie Sarah Connor behauptet – ist die Bibel in Sachen Liebe nicht.

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