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Der Dich trägt, lässt Dich nicht fallen!
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Der Dich trägt, lässt Dich nicht fallen!

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Sicher kennen Sie das Gefühl: Plötzlich dreht sich alles um Sie herum. Jeder Halt scheint verloren. Ein Gefühl als würden Sie in die Tiefe fallen. Sie warte nur noch auf den Aufschlag. Aber dieser Aufschlag kommt nicht. Wenn mir so etwas passiert, dann frage Ich mich: Was war denn das jetzt? Was ist passiert? Eine Erklärung könnte sein: Jemand hat Verantwortung für ein Zukunftsprojekt übernommen. Jetzt spürt er ein bisschen Unsicherheit, Zweifel oder auch Angst, ob er dem gewachsen ist. Es quält die Sorge, ob man sich selbst überschätzt hat. Andererseits macht es Mut, dass man einem eine solche Kompetenz zutraut. Jetzt heißt es, alles zu ordnen, was nun notwendig ist und gemacht werden muss. Dann fühlt man sich aufgefangen. Mein wichtigster Begleiter in solchen Situationen ist das Gebet. Vor allem bieten mir die Psalmen 91 und 92 Halt. Sie gehören zusammen und sagen mir: "Der Dich trägt, lässt Dich nicht fallen!" Vertrauen spricht schon aus den beiden ersten Versen des Ps 91: "1 Wer im Schutz des Höchsten wohnt und ruht im Schatten des Allmächtigen, 2 der sagt zum Herrn: Du bist für mich Zuflucht und Burg, mein Gott, dem ich vertraue." Diese Felsenburg ist Gott, er bietet sichere Zukunft. Bei Gott habe ich das Gefühl, Gastrecht und Schutz zu haben. In den Versen 14 bis 16 des Ps 91 sehe ich, dass Gott mit 7 (!) Verben allen, die sich an ihn wenden, Rettung und Schutz zusagt. Gott spricht: "14 Weil er an mir hängt, will ich ihn retten; ich will ihn schützen, denn er kennt meinen Namen. 15 Wenn er mich anruft, dann will ich ihn erhören. Ich bin bei ihm in der Not, befreie ihn und bringe ihn zu Ehren. 16 Ich sättige ihn mit langem Leben und lasse ihn schauen mein Heil." - In dieser Zusage Gottes fühle auch ich mich geborgen und komme zur Ruhe.

Musik: Mozart-Konzerte, Oboenkonzert C-dur KV 314 Allegretto, Burkhard Glätzner, Oboe. Kammerorchester C. P. E. Bach, Hartmut Haenchen. Dauer: 5'14

Der Beter des Psalms 91 sieht Gottes Schöpfung, ist begeistert und besingt in den folgenden Versen Gottes Welt und Handeln mit wunderschönen Bildern:  "2 Wie schön ist es, dem Herrn zu danken, / deinem Namen, du Höchster, zu singen, 3 am Morgen deine Huld zu verkünden und in den Nächten deine Treue 4 zur zehnsaitigen Laute, zur Harfe, / zum Klang der Zither. 5 Denn du hast mich durch deine Taten froh gemacht; / Herr, ich will jubeln über die Werke deiner Hände. 6 Wie groß sind deine Werke, o Herr, / wie tief deine Gedanken!"  - Die Psalmen 91 und 92 lassen auch mich zu dem Schluss kommen: Gott schenkt dem ehrlichen Beter seine Hilfe. Und warum nicht auch mir? Gott ist gut und will Gutes für uns Menschen. Manchmal wünsche ich mir darum sogar Gottes direktes Eingreifen im Alltag. Aber Gott hat uns Freiheit für unser Handeln geschenkt. Gott scheint mein/unser Tun auch im Alltag zu begleiten. - Sein Name unterstreicht das: Jahwe, das heißt: "Ich-bin-da". Mit diesem Namen hat sich Gott dem Volk Israel geoffenbart als er aus dem brennenden Dornbusch zu Moses sprach: "Sag meinem Volk, der 'Ich-bin-da' hat mich gesandt ... " (Ex 3,14). - Gott ist also da. Manchmal können wir ihn im Alltag können erfahren.

Musik: Georg Friedrich Händel, Die schönsten Konzerte für Orgel und Orchester, Konzert op. 7 Nr. 1, B-Dur, HWV 306, Andante. Franz Haselböck, Orgel, Capella Savaria, Ltg. Pàl Nemeth, Dauer: 3'40

Heute begehen wir den 2. Sonntag des neuen Jahres 2018. Darum fragen Sie vielleicht, warum ich Ihnen solche frommen Texte wie die Psalmen 91 und 92 zur Betrachtung anbiete, was mich dazu bewegt. Ja, Weihnachten und die ersten Tage des neuen Jahres haben mir sehr erregende Begebenheiten beschert: Im Nachbarhaus ist ein Weihnachtsbaum umgefallen, die Einrichtung ist zerstört und die ganze Wohnung muss neu gemacht werden. In den schneebedeckten Bergen sind an Neujahr Bekannte durch einen Unfall ums Leben gekommen. Ein Ehepaar aus unserem näheren Bekanntenkreis hat sich an Weihnachten zerstritten und lebt nun getrennt. - Ich bin sicher, dass nicht ich allein solche schlimmen Ereignisse mit in das neue Jahr nehme. "2018 soll uns Glück und Segen bringen!" Das haben wir uns gegenseitig gewünscht. Wir haben darauf angestoßen, miteinander gefeiert, uns und unseren Freunden zugesprochen und weitere Bekannte in diese Wünsche eingeschlossen. Was auch immer uns in diesem neuen Jahr begegnen wird, Freude oder Trauer, Glück oder Unglück. ich bin davon überzeugt: "Gott, der mich hält, lässt mich nicht fallen!" Gott lässt uns Menschen nicht im Stich: "Gott hält mich in seiner Hand und wird mich nicht fallen lassen!" Diese Zusage ist für alle Menschen ausgesprochen. Ich wünsche Ihnen, dass Sie diese Zusage mit in Ihren Alltag im Jahr 2018 mitnehmen können.

Musik: Felix Mendelssohn Bartholdy, Sonate B-dur op. 65, Nr. 4. Allegro conbrio. Roland Maria Stangier, Knauf-Orgel der Pfarrkirche St. Philippus und Jakobus in Geisa. Dauer: 3'40

Die Aufzeichnungen der Geschehnisse eines einzelnen Tages, dieses heutigen 14. Januars enthält sehr viele Ereignisse, die unsere Gesellschaft prägten, das macht deutlich, wie lebendig die Geschehnisse in Politik und Weltgeschehen sind, in der Wissenschaft, Technik, Kultur und in der Aufzeichnung von Katastrophen. Wir bewegen unsere Welt und beeinflussen die Geschehnisse aus Eifer, aus Stolz, aus Herrschsucht oder vielleicht auch einfach darum, weil wir Interesse haben. Wir sind anderen Menschen zugetan, ebenso den Tieren, Gewächsen oder dem, was sich täglich auf unserer Erde ereignet. Unser Interesse, unser Tun oder Lassen, unser Reden oder Schweigen beeinflussen das Leben in unserer Zeit. Menschen können gar nicht unpolitisch sein. Selbst wenn sie nichts tun, selbst wenn sie schweigen, beeinflusst das den Gang unserer Geschichte. Erst recht, wenn sie etwas tun und statt zu schweigen sprechen. Ich frage mich, was kann ich beitragen, dass sich etwas bewegt oder nicht bewegt? Kann ich dabei meinen Glauben an Gottes Willen zum Ausdruck bringen? Kann ich aus meinem Wunsch nach guter menschlicher Gemeinschaft andere Menschen dafür begeistern? "Es liegt an uns, aus dem kleinen Gestirn im großen Weltall einen Planeten zu machen, dessen Geschöpfe nicht mehr von Hunger und Furcht gequält oder nach Rasse, Hautfarbe oder Weltanschauung getrennt werden. Wir haben es in der Hand, ob unserer Kinder und Kindeskinder einmal mit Stolz den Namen 'Mensch' tragen." Diese Worte sind nicht von mir, ich habe sie dem so genannten "Gebet der Vereinten Nationen" entnommen. Es ist ein Text, der zum Ausdruck bringen soll: Alles, was wir in der Politik bewirken, soll dem Wohl der Menschen dienen. Konkret heißt das, alles, was in diesem neuen Jahr 2018 geschieht, liegt in unserer Hand. Obwohl wir Verantwortung tragen müssen, brauchen wir keine Angst zu haben. Wir dürfen darauf vertrauen, dass wir nicht allein sind. Gottes Segen ruht auf unserem Tun. Menschen, Tieren und Pflanzen sind alle von ihm geschaffen und sollen füreinander da sein. Die Verwirklichung dieses Wunsches Gottes liegt zwar noch in weiter Ferne. Und doch können alle unsere kleinen Schritte, die wir heute in seinem Namen und dem Vertrauen auf ihn tun, dazu beitragen, dass wir, unsere Kinder und Kindeskinder eine Zukunft haben. - Der heutige Sonntag kann uns mehr und mehr zusammenführen. Ob unser Wirken zum Guten führt, auch wenn wir mal einen Fehler machen, das ist egal; die Zusage Gottes gilt uns allen: Wir sind in seiner Hand. Er lässt keinen fallen, den er trägt. - Ich wünsche uns allen, dass wir daraus leben.

Musik: Instrumentalmusik von Kathi Stimmer-Salzeder, Stefan Starzer, Bernd Bundschuh und Theresia Stimmer-Hartinger, Wasser, Nr. 5: Musik zur Freude, Dauer: 2'26

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