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Basteln am Familienglück

Basteln am Familienglück

Gudrun Olschewski
Ein Beitrag von Gudrun Olschewski, Evangelische Pfarrerin, Pfungstadt

Hoch konzentriert sitzt Sophia da. Sie arbeitet an schwarzem Tonpapier und schneidet einen sternförmigen Rahmen aus. Bloß nicht zu schnell werden mit der Schere, sonst zerreißt er, das weiß sie aus der Schule. Dann hat sie es geschafft. Buntes Transparentpapier liegt schon bereit. Sophia beklebt damit den Rahmen, befestigt noch einen Faden zum Aufhängen daran, fertig ist das weihnachtliche Fensterbild. „Das schenke ich meinen Großeltern.“ verkündet sie voller Stolz und hält den bunten Stern gegen das Licht. Das Fensterbild von Oskar, ihrem jüngeren Bruder, ist nicht so perfekt geworden. Das Tonpapier hat zu viel Flüssigkeit abbekommen. Und das Transparentpapier hat an einer Stelle nicht ganz gereicht. „Du kannst das trotzdem noch verschenken,“ meint Sophia großzügig.

Sophia und Oskar sind leidenschaftliche Weihnachtsbastler. „Es macht den beiden viel Spaß und steigert ihre Vorfreude auf Weihnachten“, erzählt mir die Mutter der beiden Geschwister. „Für mich ist das wie eine kleine Auszeit, ein stundenweiser Urlaub in der Vorweihnachtszeit. Und wenn dann auch noch der Papa mitmacht, ist das was ganz Besonderes, besonders für Oskar,“ ergänzt sie dann und fügt hinzu. „Die gemeinsame Zeit als Familie tut uns allen gut. Und beim Basteln und Werkeln erleben Sophia und Oskar uns Eltern auch mal anders als sonst.“

„Da kommt es schon mal vor, dass der Papa laut flucht, weil ihm das Blatt an der Laubsäge schon wieder abgebrochen ist, und er seine Holzfigur einfach nicht ausgesägt bekommt“, mischt sich Sophie ein. Was ist, wenn das Basteln zwar Spaß macht, das Resultat aber nicht wirklich zu identifizieren ist? Frage ich. „Es gibt keine misslungenen Ergebnisse“, antwortet Sophias Mutter und schmunzelt: „Was voller Freude gemeinsam gemacht wird, verdient auf jeden Fall einen Ehrenplatz.“

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