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Alles beim Alten?!
Bild: Pixabay

Alles beim Alten?!

Daniel Stehling
Ein Beitrag von Daniel Stehling, Katholischer Pastoralreferent und Religionslehrer, Fulda

„Hallo, Herr Stehling. Alles beim Alten bei ihnen?“ So begrüßte mich neulich ein ehemaliger Schüler. „Klar, alles so wie immer bei mir!“, entgegnete ich ihm völlig selbstverständlich. Heute am ersten Tag nach der Weihnachtszeit frage ich mich allerdings: Will ich eigentlich, dass alles wieder beim Alten ist, so wie immer? Und mir gehen die Erinnerungen an die letzten Wochen mit den vielen weihnachtlichen Feiertagen durch den Kopf. Die Zeit mit der Familie und den Freunden, gemütliche Abende im Kerzenschein, das leckere Essen und lange Spaziergänge in der winterlichen Natur. Und als Religionslehrer denke ich natürlich auch an die festlichen weihnachtlichen Gottesdienste. „Ich verkünde euch eine große Freude. Christus, der Retter ist euch geboren!“, hat der Engel in der Weihnachtsnacht den Hirten und auch mir als Gottesdienstbesucher verkündet. Ich komme ins Grübeln. Denke nach. Die Weihnachtstage sind schon wieder drei Wochen her. Eine gefühlte Ewigkeit. Hektik und der Stress des Alltags haben mich längst schon wieder eingeholt. Habe ich mit der Krippe und dem Christbaumschmuck auch die weihnachtliche Freude weggepackt und bis zum nächsten Jahr im Keller verstaut? Ich hole tief Luft. Und obwohl ich alleine bin, sage ich laut und entschieden: „Das will ich nicht!“ Ich möchte versuchen auch in den jetzt beginnenden Wochen des Alltags ein weihnachtlicher Mensch zu sein. Was ich damit meine? Als Christ glaube ich, dass in Jesus Gottes Sohn zur Welt gekommen ist. Ein echter Grund zur Freude. Diese weihnachtliche Freude möchte ich ausstrahlen und weitergeben auch in den nächsten Wochen und möglichst das ganze Jahr. Auch dann, wenn Weihnachtsdeko und Christbäume schon lange wieder weggeräumt sind. So nehme ich mir ganz konkret vor, freundlich und geduldig zu bleiben, auch wenn mich manches nervt. Nicht gleich loszupoltern, sondern Ruhe und Freude auszustrahlen. Vielleicht gelingt es mir so, als weihnachtlicher Mensch zu leben und die Freude an meine Mitmenschen weiterzugeben. Vielleicht ja auch eine Idee für Sie, in diesen Tagen und der nächsten Zeit weiter als weihnachtliche Menschen zu leben.

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