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Wir treffen uns jeden Sonntag

Wir treffen uns jeden Sonntag

Pater Andreas Meyer
Ein Beitrag von Pater Andreas Meyer

Vor einigen Jahren hat uns sonntags im Gottesdienst eine Ordensschwester besucht. Sie ist in Deutschland geboren, lebt aber schon seit vielen Jahren in Südafrika. Im Gottesdienst am Sonntag hat sie von ihrem Leben mit den Menschen dort erzählt und wie sie ihre Aufgabe als Missionarin gestaltet. Es war total spannend, ihr zuzuhören. Alle im Gottesdienst waren fasziniert.

Aus dem, was sie erzählt hat, ist mir eines ganz besonders hängen geblieben: „Wir treffen uns jeden Sonntag um 10.00 Uhr und feiern miteinander Gottesdienst,“ hat sie erklärt. „Wir singen, beten, lesen aus der Bibel vor und tauschen uns darüber aus, was die Stelle aus der Bibel mit unserem Leben zu tun hat. Nachher bleiben wir zusammen und essen und trinken, was jeder mitgebracht hat. Und wenn dann mal ein Priester da ist, feiern wir die heilige Messe.“

Ich versuche, ihre Erfahrung in unsere Gemeinden hier in Deutschland zu übertragen. Denn in immer mehr Gemeinden ist es nicht mehr möglich, jeden Sonntag die heilige Messe zu feiern. Ein Priester begleitet vier, fünf oder noch mehr Pfarreien.

Ich könnte mir vorstellen, auch da könnte es doch heißen: „Wir feiern in jeder Pfarrei am Sonntag um 10.00 Uhr Gottesdienst. Wir singen, beten, lesen aus der Bibel vor und tauschen uns darüber aus, was die Stelle aus der Bibel mit unserem Leben zu tun hat. Nachher bleiben wir noch zusammen. Und alle vier Wochen feiert unser Pfarrer mit uns die heilige Messe.“

Mich fasziniert diese Idee. Ich finde: So könnten wir Christen wirklich ein starkes Zeichen dafür setzen, dass uns der Sonntag wichtig ist. Wir feiern den Tag der Auferstehung Jesu. Die Frohe Botschaft von Jesus steht im Mittelpunkt. Und wir suchen gemeinsam danach, wie wir diese Botschaft in unseren Alltag übersetzen können. Die Feier der Messe ist dann etwas Besonderes und bildet einen Höhepunkt im Leben unserer Gemeinde.

Ich kann mir gut vorstellen: So eine Sonntagsfeier könnte uns genauso begeistern wie unsere Glaubensgeschwistern in Südafrika.

 

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