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Weltlinkshändertag
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Weltlinkshändertag

Steffen Jahn
Ein Beitrag von Steffen Jahn, Katholischer Referent für Weltkirche, Bischöfliches Generalvikariat Fulda
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Moderator/in: Albert Einstein war der wohl berühmteste, ebenso Aristoteles, Leonardo da Vinci, Goethe, Beethoven oder Mozart… Sie alle waren Linkshänder, so wie jeder 6. Deutsche. Heute ist Weltlinkshändertag. Der Tag soll darauf aufmerksam machen, dass es Linkshänder heute manchmal immer noch schwerer haben als Rechtshänder. Steffen Jahn von der Katholischen Kirche, und du kannst dazu aus eigener Erfahrung berichten, oder?

Richtig, denn ich bin auch… Linkshänder! Und ich kann das echt bestätigen, denn auch heute noch sind viele Alltagsgegenstände hauptsächlich für Rechtshänder konstruiert und von Linkshändern nur schwer zu bedienen. Scheren zum Beispiel, Dosenöffner oder Soßenlöffel. Glücklicherweise gibt es die mittlerweile aber auch speziell für Linkshänder. Die müssen aber oft in speziellen Shops gekauft werden und sind teurer. Linkshänder waren aber auch früher vielen Vorurteilen ausgesetzt.

Wie meinst du das? Hast du dafür ein Beispiel?

Das hört man zum Beispiel noch in unserem Sprachgebrauch. Rechts ist die richtige Seite. Rechts hat mit Recht, gerecht und rechtschaffend zu tun. Ich habe das Herz am rechten Fleck und bin auf dem rechten Weg. Im Gegensatz zu: „"Jemand hat mich gelinkt", "jemand hat zwei linke Hände" oder "jemanden links liegen lassen". Links ist eher negativ besetzt, deshalb haben selbst Fachleute auch bei uns noch bis vor einigen Jahren versucht Linkshänder umzuerziehen.

Und gibt es da auch Beispiele aus der Bibel?

Ja klar. Dort sitzt Jesus zum Beispiel zur "rechten Hand Gottes", das beten wir im Vaterunser. Es gibt aber auch Linkshänder im Alten Testament. Die werden dort als besonders geschickte Krieger beschrieben und waren besonders gefürchtet. Wichtig ist aber, dass Gott keine Unterschiede zwischen den Menschen macht. Gott liebt alle Menschen. Männer und Frauen, Junge und Alte und natürlich auch Links- und Rechtshänder. Das klingt zwar banal, bedeutet aber, dass wir wirklich jede und jeden ernst nehmen sollen - so wie SIE oder ER ist.

 

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