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Schöpfungsbrille
Pixabay/Nguyen Dinh Lich

Schöpfungsbrille

Ein Beitrag von Sebastian Gerisch, Evangelischer Pfarrer, Rüsselsheim
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Wer eine Brille aufhat, sieht anders. Egal ob Sonnenbrille, Gleitsichtbrille oder 3D-Brille. Einfach eine Brille aufsetzen, schon scheint die Welt etwas anders. Das geht bei den meisten Brillen ganz einfach. Bei anderen Brillen ist es schwieriger, weil man sie gar nicht anfassen kann. Zum Beispiel die rosarote Brille.

Die Schöpfungsbrille wird selten genutzt

Ich kenne eine weitere Brille, die selten aufgesetzt wird: die Schöpfungsbrille. Wie die rosarote Brille können andere sie nicht sehen. Und es braucht etwas Übung, um durch diese Schöpfungsbrille etwas klar zu erkennen.

Abtauchen in eine andere Welt

Mit der Schöpfungsbrille sehen heißt Staunen. Ich tauche ab wie in eine andere Welt, jenseits des Alltags. Mit unendlich viel Kreativität und Liebe fürs Detail schöpfte Gott aus dem Vollen und baute unglaubliche Dinge.

Dinge sehen, die man sonst nicht beachtet

Ich setze mir gedacht die Schöpfungsbrille auf und sehe vor mir auf dem Gehweg: Ameisen. Geordnet marschieren sie ihre Route, transportieren Essen und Baumaterial,
das meistens größer ist als sie selbst. Sie tragen das in ihre Festung, die von außen wie ein Haufen aussieht, aber innen drin ist es ein raffiniertes System.

Unglaublich, wie viel Reichtum in den kleinsten Details steckt. Alles hat Bestimmung und Zweck. Das erkenne ich mit meiner Schöpfungsbrille immer mehr, egal wo ich hinschaue.

Den Horizont erweitern

Ich habe nicht immer Zeit und Sinn dafür, so durch die Welt zu gehen. Aber jedes Mal wenn ich es tue, weitet sich mein Horizont. Ich nehme mehr wahr als das, was ich jeden Tag sehe. Denn Gott hat die Welt so gemacht, dass sie schön ist – wenn ich richtig hinschaue. Zum Staunen.

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