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Rosenmontagszug in Düsseldorf

Rosenmontagszug in Düsseldorf

Dr. Fabian Vogt
Ein Beitrag von Dr. Fabian Vogt, Evangelischer Pfarrer in der Öffentlichkeitsarbeit, Frankfurt

Mann, was war das für eine Aufregung: Viele Fastnachtsumzüge sind dieses Jahr ausgefallen – wegen einer Sturmwarnung. Tja, und die Düsseldorfer haben schon wenig später gesagt: „So nicht! Wir holen unseren ‚Zoch’ nach.“ Heute um 11.30 Uhr geht’s los. Ein Rosenmontagszug an einem Sonntag in der Passionszeit, die ja eigentlich eine Fastenzeit ist.

Macht nichts. Hat die katholische Kirche verkündet. Weil die Sonntage offiziell gar nicht als Fastentage gelten. Sonntags darf man also feiern. Andere haben das Ganze trotzdem kritisch beäugt: Schließlich sind die Faschingstage bewusst als Festzeit vor dem Fasten entstanden. Beim Karneval wird ausgelassen gefeiert, damit man sich anschließend in aller Ruhe auf Ostern vorbereiten kann. Sprich: Fasching und Passionszeit bauen quasi aufeinander auf.

Das heißt aber auch: Ein Faschingsumzug in der Passionszeit ist eigentlich ein Paradox. Ich lauf ja auch nicht im Hochsommer im Skianzug durchs Freibad. Also: Erst habe ich mich schon ein bisschen darüber geärgert, dass der Rosenmontagszug nun in der Passionszeit stattfindet. Doch dann ist mir eingefallen, dass es Jesus mal genauso ging. Ja, der wurde von einigen Theologen schwer kritisiert, weil er in der Fastenzeit gefeiert hat.

Und wie hat er reagiert? Nun, seine Antwort war ziemlich klar: „Wenn es einen guten Grund zum Feiern gibt, dann ist das wichtiger als das Fasten.“ Na, dann gehe ich mal davon aus, dass die Düsseldorfer heute einen guten Grund haben. Helau!

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