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Notfallnummern
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Notfallnummern

Dr. Peter Kristen
Ein Beitrag von Dr. Peter Kristen, Evangelischer Pfarrer und Studienleiter, Religionspädagogisches Institut Darmstadt
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Anmoderation: Nicht nur in Hessen, in vielen Teilen Deutschlands war am Donnerstagmorgen zeitweise der Notruf ausgefallen. Wer die110 gewählt hat, hat nicht die Polizei erreicht. 112 für die Feuerwehr und den Rettungsdienst – Fehlanzeige. Menschen, die Hilfe brauchten, mussten auf die Nummern ihrer Polizeiwache in der Nähe ausweichen. Zum Glück war der Fehler nach gut einer Stunde behoben.  Notfallnummern – die sind sonst so selbstverständlich. Im Ernstfall retten sie Leben. Dazu der hr1 Zuspruch von Pfarrer Peter Kristen aus Limeshain.

Wenn das Selbstverständliche mal nicht funktioniert

Erst wenn etwas nicht funktioniert, merkt man oft, wie wertvoll es ist. Das gilt auch für Notrufnummern. Bei uns funktionieren sie seit fast fünfzig Jahren bundesweit. Am Donnerstagmorgen waren sie für über eine Stunde ausgefallen. Ich hoffe, niemandem ist dadurch Schlimmeres passiert.

Der Ausfall zeigt mir umso deutlicher, wie wichtig Notfallnummern sind. Ich gehe selbstverständlich davon aus: Ich kann die 112 anrufen, wenn jemand dringend medizinische Hilfe braucht. Und wenig später kommt der Rettungswagen.

Danke an alle Frauen und Männer im Notfalldienst

Ich rechne fest damit, dass sich im Notfall zu jeder Tages- und Nachtzeit, bei jedem Wetter, auch sonntags oder zu Weihnachten jemand zu mir auf den Weg macht, um mir zu helfen, so schnell es geht.

Ich sage heute mal herzlichen Dank an alle Frauen und Männer im Notfalldienst: Wie gut, dass Sie da sind! Sie geben mir Ruhe und Sicherheit, auch wenn ich hoffe, Sie möglichst selten zu brauchen.

Meine privaten Notrufnummern

Privat habe ich auch so meine Notrufnummern. Ich denke an einen alten Freund. Den kann ich anrufen, wenn ich mal nicht weiterweiß oder wenn ich ausgerechnet mit denen Stress habe, die sonst für mich da sind.

Ich habe auch die Nummer einer Kollegin. Sie schenkt mir Zeit, egal wie mittendrin sie gerade in ihren Aufgaben ist, wenn ich bei der Arbeit schnell eine Beratung brauche.

Für die beiden ist meine auch ihre Notrufnummer. Wir rufen uns an, wenn wir Hilfe brauchen.   

"Da ist jemand für mich da, wenn ich es brauche"

Eine innere Notrufnummer hab ich auch. Manchmal sende ich dahin einen Hilferuf: „Oh Gott!“ Oder ich schließe in aller Ruhe die Augen und genieße es, mit Gott zu sprechen wie mit einem guten Freund oder einer Freundin. Ich glaube, diese Nummer fällt nie aus.

Das haben meine Notrufnummern gemeinsam: Ich bin dankbar, dass ich sie habe. Auch wenn ich sie nicht immer brauche, geben sie mir Kraft und Vertrauen, schon weil es sie gibt. Weil ich weiß, da ist jemand für mich da, immer wenn ich es brauche.

 

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