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Licht bringen, auch wenn es tropft
Bildquelle: Ria Sopala/Pixabay

Licht bringen, auch wenn es tropft

Bernd Spriestersbach
Ein Beitrag von Bernd Spriestersbach, Evangelischer Pfarrer, Fulda
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„Das muss doch tropfen. Und verbrennen kann man sich auch“. Das würde ich denken. Wenn ich Schwede wäre. Und meine älteste Tochter heute die Lucia spielen würde. Mit weißem Gewand, rotem Band um die Taille. Und einem Lichterkranz auf dem Kopf. Mit brennenden Kerzen. So wie die Heilige Lucia, deren Gedenktag heute ist. In Schweden wird er mit vielen Bräuchen gefeiert.

Die älteste Tochter verkleidet sich als Lucia und geht von Zimmer zu Zimmer. Weckt Eltern und Geschwister. Und bringt ‚lussekatter‘ mit. Das traditionelle Weihnachts-gebäck. Ein Hefegebäck. Mit Safran gewürzt.

Wichtiger aber ist das Licht, das sie mitbringt: Die brennenden Kerzen ihres Lichterkranzes bedeuten: Das Licht erhellt den Morgen. Freut euch, das wahre Licht kommt. Das Weihnachtslicht. ER wird geboren, der das Licht der Welt ist.

Sankt Lucia. Sie stimmt ein auf das Weihnachtsfest.

Lucia – die ‚Lichtvolle‘. Im 3. Jahrhundert hat sie gelebt. Eine Armen- und Krankenstation gegründet. Und verfolgten Christen Lebensmittel in ihre Verstecke gebracht. Damit sie auch im Dunkeln beide Hände frei hat, trägt sie einen Kerzenkranz auf dem Kopf. So erzählt die Legende.

Der brennende Lichterkranz auf Lucias Kopf erinnert auch daran, dass Christen Licht  bringen sollen. „Ihr seid das Licht der Welt“ sagt Jesus. Erhellt das Leben der Menschen. Tut das Gute. Sagt das Notwendige. Helft wo ihr könnt. Dann seid ihr Lichtbringer. Wie Lucia.

Tropfen können sie. Die brennenden Kerzen der Lucia. Das heiße Wachs kann wehtun. Für Jesu Leute gehört das manchmal dazu: Sich Mund und Finger verbrennen. Wenn man für das wahre Licht einsteht. Damit sind sie in guter Gesellschaft. Lucia und dem Christuskind ist es nicht anders ergangen.

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