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Herzensbildung
Ylanite Koppens/Pixabay

Herzensbildung

Thomas Drumm
Ein Beitrag von Thomas Drumm, Evangelischer Pfarrer, Leiter der Akademiker-SMD, Marburg
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Um Bildung geht es in diesen Tagen in der ARD-Themenwoche. Bildung ist wichtig, damit ich die Welt um mich herum verstehe. Dabei ist Bildung mehr als das Fachwissen für meinen Beruf oder meine Allgemeinbildung. Auch der Charakter kann gebildet werden. Das ist vielleicht die noch größere Aufgabe. Früher nannte man das Herzensbildung.

In der Bibel wird dazu eine Geschichte erzählt. Von König Salomo. Seine Bildung war legendär. Seine Weisheit sprichwörtlich. Es soll keinen Menschen auf der Erde gegeben haben, der weiser war als König Salomo. Dabei wurde ihm seine Weisheit nicht in den Schoß gelegt.

Die geerbte Macht

Salomo hatte das Königreich Israel von seinem Vater David geerbt. Der war vor allem ein Soldatenkönig. Salomo – noch jung und unerfahren – steht vor der Frage: Was tue ich mit der Machtfülle, die ich geerbt habe?

Da erscheint ihm eines Nachts Gott im Traum und sagt: „Salomo, du hast einen Wunsch frei. Wünsch dir, was du willst. Ich will es dir geben.“

Ein hörendes Herz

Und Salomo überlegt: Soll ich mir noch mehr Macht wünschen? Oder doch lieber unendlichen Reichtum? Oder ein langes Leben? Aber dann entscheidet er sich anders und sagt zu Gott: „Schenk mir ein hörendes Herz, damit ich ein guter und gerechter König werde.“

In der Bibel steht: Gott erfüllt ihm diese Bitte und schenkt ihm das andere noch dazu: Reichtum, Ehre und ein langes, erfülltes Leben. Aber angefangen hat es mit dem hörenden Herz – mit einem Herz, das sich berühren lässt von der Schönheit dieser Welt. Mit einem Herz, das wach ist für die Nöte der Menschen. Mit einem Herz, das empfänglich bleibt für die leisen Töne in der lauten Welt. So ein hörendes Herz will ich mir auch bilden. Ein Herz nach dem Herzen Gottes.

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