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Gott ist Liebe
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Gott ist Liebe

Gabriele Heppe-Knoche
Ein Beitrag von Gabriele Heppe-Knoche, Evangelische Pfarrerin, Kassel
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Mit kaum einem anderen Wort wird Gott so oft zusammengebracht wie mit dem Begriff Liebe. Wir reden ja auch vom lieben Gott. Im Neuen Testament ist das ebenfalls so, besonders auffällig in den Johannesbriefen. „Gott ist Liebe und wer in der Liebe lebt, lebt in Gottes Gegenwart.“ heißt es da.

Aber was meint denn Liebe? Sich gerne haben, füreinander einstehen, ein Herz und eine Seele sein – Alles Liebe! Verliebt sein, hingerissen sein, verzaubert, Gefallen aneinander finden – Alles Liebe! Hegen und pflegen, sich kümmern, vertrauen, wertschätzen, sich Halt und Schutz geben – Alles Liebe! Jemanden ermutigen, aufrichten, stärken, treu, ergeben, loyal sein – Alles Liebe!

Umschreibungen für das, was wir unter Liebe fassen können. Und sicherlich ließe sich die Reihe noch fortsetzen. Bildreiche Worte, verschiedene Gefühle und Stimmungen. Liebe gibt es in tausend Formen. Liebe unter Menschen. Zwischen Mann und Frau, zwischen gleichgeschlechtlichen Partnern, zwischen Eltern und Kindern, Großeltern und Enkeln. Auch gute Freundschaften haben mit Liebe zu tun. Und nicht zu vergessen die im christlichen Glauben so wichtige Nächstenliebe, die jeden meint, der mein Nächster ist. Es gibt Liebe zur Natur und Liebe zur Heimat. Viele Menschen lieben ein Tier, das jahrelang mit ihnen lebt, einen Hund oder eine Katze. Manche lieben ihre Arbeit, andere ihr Hobby. Manche Männer lieben ihr Auto. In tausend Formen – Alles Liebe!

Manchmal mag man den Kopf schütteln und sich wundern. Aber ich finde es großartig, dass es da etwas gibt wie einen roten Faden, der sich in der Welt so weit verzweigt und verästelt. Die Liebe gibt dem menschlichen Miteinander eine bestimmte Einfärbung. Sie verbindet die Menschen zu einer Liebesgemeinschaft. Da müssen nicht alle den Gleichen oder das Gleiche lieben. Das Verbindende ist, dass alle auf unterschiedliche Weise Liebende sind. Das macht es aus, in Gottes Gegenwart zu leben.

Trotzdem gibt es Situationen, die nicht von Liebe geprägt sind. Phasen, in denen das Herz hart wird. So schlimm das auch ist. So sehr man sich vielleicht sogar dafür schämt oder selbst verachtet. Nicht immer ist man von Liebe erfüllt. Da gibt es Neid und Hass, da arbeiten sich Menschen aneinander ab. Keiner ist vollkommen.

Das steht auch im Johannesbrief. Nur Gott ist vollkommen in seiner Liebe. Und von seiner Liebe kann man nehmen, soviel man braucht. Die Liebeszeichen anderer Menschen sind Kostproben seiner Liebe, die anstecken und ausstrahlen. Wer sein Herz dafür öffnet, kann sich davon erfüllen und inspirieren lassen. Vielleicht lässt sich dann auch mancher Groll, der das Herz beschwert, überwinden. Und noch besser wird es, wenn man selber zum Liebeszeichen für andere wird.

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