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Gleichberechtigung
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Gleichberechtigung

Dr. Fabian Vogt
Ein Beitrag von Dr. Fabian Vogt, Evangelischer Pfarrer in der Öffentlichkeitsarbeit, Frankfurt

Moderator/in: „Wie gerecht ist unsere Welt?“ Darum geht es in der aktuellen ARD-Themenwoche. Und weil wir gerade in Deutschland „100 Jahre Frauenwahlrecht“ feiern, frag ich doch mal Fabian Vogt von der Evangelischen Kirche: Mit der Gleichberechtigung … das ist ja in der Kirche eher eine schwierige Geschichte, oder?

Na, ich sag mal so: Es ist nur noch eine Frage der Zeit, dann gibt es in der Evangelischen Kirche in Deutschland deutlich mehr Pfarrerinnen als Pfarrer. Was ich super finde. Aber Du hast natürlich Recht: Die Gleichberechtigung hat viel zu lange gedauert. Und mich ärgert dabei am meisten, dass eine „Männerkirche“ total unbiblisch ist.
 
Echt? Steht nicht in der Bibel: Die Frau soll in der Gemeinde schweigen?

Ja, die Bibelstelle gibt es. Aber im Neuen Testament heißt es auch ganz klar: „Da, wo Glaubende zusammenkommen, darf es zwischen Männern und Frauen keinen Unterschied geben.“ Und viele Wissenschaftler sagen: Einer der Hauptgründe, warum das Christentum am Anfang so schnell gewachsen ist, war, dass Frauen in den frühen Gemeinden viel mehr Möglichkeiten hatten, sich zu entfalten, als anderswo. Aber das wurde leider im Lauf der Zeit wieder verdrängt. Schade.

 Was ist denn für Dich als Pfarrer das wichtigste Argument für Gleichberechtigung?

Ganz einfach, in der Schöpfungsgeschichte steht der schöne Satz: „Gott schuf den Menschen als sein Ebenbild. Und er schuf sie als Mann und Frau.“ Das heißt: Sowohl der Mann als auch die Frau spiegeln etwas von Gott wider.Wenn ich alle Menschen so anschaue, dann ist natürlich jede und jeder gleich wertvoll und gleichberechtigt. Ich finde: Dafür lohnt es, sich einzusetzen.
 

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