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Faszinieren können ist eine Gabe

Faszinieren können ist eine Gabe

Monika Dittmann
Ein Beitrag von Monika Dittmann, Katholische Seelsorgerin im Altenheim, Flörsheim am Main
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Heute werde ich nach Rüdesheim fahren. Ich bin schon ganz neugierig auf die Stadtführung. Vor einiger Zeit schon haben wir mit den Bewohnern und Bewohnerinnen unseres Erwachsenenwohnhauses einen Ausflug nach Rüdesheim gemacht. Das war toll. Davon schwärmen einige immer noch. Vor allem von der Führung durch die Ausstellung über die Heilige Hildegard. Die hat eine junge Frau für uns gemacht, die so anschaulich und kreativ vom Leben der heiligen Hildegard erzählt hat – so lebendig, dass eine unserer Bewohnerinnen noch lange von dem Besuch geschwärmt hat. Wir durften ausprobieren und anfassen, haben verschiedene Kräuter gerochen und erfahren, für was man sie verwenden kann.

Am nächsten Tag hat mir ein Teilnehmer gesagt: „Ich war schon viel mit meinen Eltern in Urlaub, meistens im Ausland. Ich finde, man muss gar nicht so weit fahren, um was Tolles zu sehen und Neues zu erfahren.“ Ja, habe ich mir gedacht, wir haben wo viele wunderbare Orte vor unserer Haustüre. Ob sie uns faszinieren, hängt oft von den Menschen ab, die uns das erschließen. Wenn sie begeistert erzählen können, wird Geschichte lebendig. Das ist eine Gabe! Solchen Museumsführern merkt man an: Ihr Herz ist voll von dem, was sie da präsentieren können. Mich erinnert das an das Sprichwort: „Wovon das Herz voll ist, davon läuft der Mund über.“  Es ist ein Wort Jesu aus dem Lukasevangelium (Lukas  6,45). Für Jesus ist das Herz des Menschen der Mittelpunkt und das Zentrum des Menschen. Das Herz ist wie ein übervolles Gefäß. Daraus kann nur das überfließen, was in ihm enthalten ist. Ist es mit Gutem gefüllt, wird das Gute überfließen, steckt im Herzen viel Böses, dann quillt das Böse hervor.

Wir wurden damals in Rüdesheim mit viel Gutem beschenkt – und es hat wiederum Gutes in den Herzen unserer Bewohner bewirkt: sie waren fasziniert und waren begeistert. Ich wünsche mir selbst und überhaupt unserer Gesellschaft viele Menschen, die erfüllt sind vom Guten, sodass sie andere mit Gutem anstecken. Heute bin ich neugierig auf die Stadtführung.

Übrigens: unser nächster gemeinsamer Ausflug führt uns ins Kloster Marienstatt – auch ein Ort, fast vor unserer Haustüre. Wir sind gespannt….

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