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Eingraben im Fuchsbau
Bild: thomas_wilken_pixabay

Eingraben im Fuchsbau

Ute Klewitz
Ein Beitrag von Ute Klewitz, Pastoralreferentin, Mentorin für Lehramtsstudierende mit dem Fach Katholische Theologie an der Johannes Gutenberg-Universität in Mainz
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Harry Potter in ganz verschiedenen Lego Bausets. Das finden meine großen Teenager Söhne bis heute spannend. Regelmäßig gibt es neue Sets. Im Moment das Set „Angriff auf den Fuchsbau“: ein fantasievolles Legohaus, der Fuchsbau. Der Fuchsbau ist das Familienhaus von Harry Potters bestem Freund – Ron Weasley. Ein großes, leicht schiefes Haus: Es sieht so gemütlich und einladend aus.

Im Lockdown bei sich zuhause eingemummelt

Mit dem Lockdown haben meine Jungs sich bei uns zuhause eingemummelt: in ihrem Fuchsbau. Natürlich war diese Zeit im Fuchsbau nicht immer nur einfach und schön. Aber was mich fasziniert hat: mit welcher fast naiven Sorglosigkeit sich die Jungs zuhause eingegraben haben: … Ins eigene Zimmer … am liebsten im Bett … oder am Notebook. Die Aufgaben und Termine der Schule haben sie mehr oder weniger wahrgenommen, und dann gab es vor allem eines: Essen.

Sich der Welt stellen und Wind um die Nase wehen lassen

Ein Leben wie im Fuchsbau eben. Auch bei den Freunden meiner Söhne sehe ich Ähnliches. Der eine oder andere besucht hin und wieder noch einen fortgezogenen Elternteil in München oder Frankfurt, das ist also fast ein kosmopolitischer Fuchsbau. Was fehlt? Mir fehlt das Voranschreiten … einfach Gehen … sich den Wind um die Nase wehen lassen. Bei Harry Potter gab es Angriffe auf den Fuchsbau. Da war es für Harry Potter und seine Freunde an der Zeit, den Fuchsbau zu verlassen. Ich finde: auch Jugendliche, meine Söhne müssten den Fuchsbau wieder öfter verlassen, einfach gehen und sich den Herausforderungen draußen stellen: Feinde besiegen.

Ziele in den Blick nehmen und einfach loslaufen

Rausgehen, sich der Welt stellen: In der Bibel lese ich, dass Jesus das auch getan hat. Er hat sein Zuhause verlassen… ist einfach mal losgelaufen. Das ist hin wieder auch mühsam gewesen. Aber es gab auch erholsame Pausen und Unterstützung. Ich finde, es hat sich gelohnt, dass Jesus aufgestanden ist, um für seine Ziele einzustehen. Das wünsche ich meinen Jungs: dass sie aufstehen, Ziele in den Blick nehmen, dafür einstehen und hin und wieder auch ankommen.

Einfach losgehen: ein Ziel erreichen und vielleicht einen ersten kleinen Sieg erringen.

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