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Der Morgenstern
Bild: hans_braxmeier_pixabay

Der Morgenstern

Bettina Pawlik
Ein Beitrag von Bettina Pawlik, Katholische Gemeindereferentin im Ruhestand
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Wenn ich in diesen Januartagen morgens früh aufstehe, ist es noch dunkel. Das geht sicher Vielen so. Meistens geht sofort die Alltagsroutine los, ins Bad, Frühstück machen, Zeitung lesen, Radio hören. Mein Küchenfenster geht aber nach Osten, und an klaren Tagen kann ich dort ein wunderschönes Himmelsschauspiel beobachten: Wenn schon der erste Schimmer der Dämmerung erscheint, kann ich einen hell strahlenden Stern am östlichen Himmel sehen. Der Morgenstern ist aufgegangen. Es ist einer der Planeten, der so hell strahlt, weil er das Licht der Sonne reflektiert.

Wie schön leuchtet der Morgenstern

Ich weiß: In der Antike wurde der Morgenstern als Gottheit verehrt. Sicher haben die Menschen damals über solche Phänomene noch viel mehr gestaunt als ich heute. Es gab ja noch keine Fernrohre, keine Satelliten, und nachts war es dunkel, keine Straßenlaternen, kein elektrisches Licht. Aber ich staune auch, weil der Morgenstern so schön aussieht. Und da fällt mir gleich ein altes Kirchenlied von dem evangelischen Dichter Philipp Nicolai ein. „Wie schön leuchtet der Morgenstern, voll Gnad und Wahrheit vor dem Herrn uns herrlich aufgegangen.“

Selbst in dunkelsten Zeiten schenkt er uns Hoffnung

Aber mit diesem Stern hat er nicht den Planeten gemeint, sondern Jesus Christus. Das Lied wurde gedichtet in einer Zeit, die auch von Krankheit und großer Not geprägt war. Am Ende des 16. Jahrhunderts grassierte nämlich in Europa die Pest. In diesem Lied bekennt Philipps Nicolai: In aller Dunkelheit der Zeit gibt es eine Hoffnung. Und diese Hoffnung für die Menschen ist Jesus Christus, der Sohn Gottes. Er leuchtet wie der Morgenstern, damit die Menschen über die Güte Gottes staunen. Und in dem Lied beschreibt der Dichter, wie die Menschen eine ganz innige Beziehung zu diesem Christus, zu diesem Morgenstern haben.

Darum denke ich an Jesus Christus, wenn ich den Morgenstern am Himmel leuchten sehe. Er leuchtet, weil Gottes Liebe über uns Menschen strahlt. Und das gilt auch mir.

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