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Letzte Schulwoche

Letzte Schulwoche

Dr. Fabian Vogt
Ein Beitrag von Dr. Fabian Vogt, Evangelischer Pfarrer in der Öffentlichkeitsarbeit, Frankfurt

Was die Schule angeht, sind meine Kinder diese Woche total lässig: „Och, heute gucken wir einen Film. Morgen gehen wir Kanufahren, Donnerstag machen wir Spiele im Physikraum, und Freitag gibt’s dann ein Schuljahresabschluss-Frühstück.“ Cool. Klar: Die Zeugniskonferenzen sind schon durch, die Arbeiten alle geschrieben – und auch die Lehrerinnen und Lehrer haben inzwischen den Vor-Urlaubsmodus eingeschaltet. Warum auch nicht. Die Ferien stehen vor der Tür – und die letzte Woche ist irgendwie immer so ein allmählicher Übergang.

Kann man sich natürlich drüber aufregen: „Müssen die ihre Zeit derart verdödeln? Da lernt man ja gar nichts mehr!“ Ich kann nur sagen: Ich find’s gut. Ich stolpere viel zu oft von einer Lebensphase direkt in die nächste: Durchstressen bis zur letzten Minute – und dann sofort in den Urlaub. Ist vielleicht gar nicht so gesund. Da gefällt mir der allmähliche Übergang an den Schulen deutlich besser.

Früher war das übrigens ganz selbstverständlich. Da haben sich Menschen vor neuen Lebensphasen bewusst zurückgezogen, um sich innerlich auf die kommende Herausforderung vorzubereiten. Ja, selbst Jesus ging erst mal 40 Tage in die Wüste, bevor er angefangen hat zu predigen. Übergänge brauchen Zeit. Und dass man das an den Schulen erleben und lernen darf: schön!

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