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Erben - was Daniel Craig mit Jesus verbindet
picture alliance / Joel C Ryan/Invision/AP | Joel C Ryan

Erben - was Daniel Craig mit Jesus verbindet

Dr. Peter Kristen
Ein Beitrag von Dr. Peter Kristen, Evangelischer Pfarrer und Studienleiter, Religionspädagogisches Institut Darmstadt
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Eine große Erbschaft, das wär‘ schon was. Am liebsten ein paar Millionen. Ein warmer Geldregen statt all dem Arbeitsstress. Die Begeisterung fürs Erben teilen aber nicht alle. Ich hab vor kurzem von zweien gelesen, die dem Erben kritisch gegenüberstehen.

Daniel Craig findet viel zu vererben "ziemlich geschmacklos"

Einer ist Daniel Craig. 150 Millionen hat er als Schauspieler schon verdient. Jetzt kommen noch die Einnahmen aus seinem neuesten James Bond-Film dazu. Viel zu vererben findet er „ziemlich geschmacklos“. Den Großteil seines Vermögens will er für gute Zwecke spenden. Er sagt: „Ich möchte der nächsten Generation keine riesigen Summen hinterlassen. Werde es los oder gib es weg, bevor du gehst.“

Auch Jesus war ein Erbschaftskritiker

Der andere Erbschaftskritiker ist Jesus: Als der zwischen zwei Brüdern einen Streit ums Erbe schlichten sollte, hat er das abgelehnt und gesagt: „Gebt acht und hütet euch vor jeder Art von Habgier; denn auch wenn jemand im Überfluss lebt, hängt sein Leben nicht von seinem Besitz ab.“ (Lukas 12,14)

Die Aussicht auf eine Erbschaft kann habgierig machen

Die Aussicht auf eine Erbschaft kann habgierig machen. Überfluss allein macht noch kein gutes Leben aus. Darin sind sie sich einig, Daniel Craig und Jesus. Wenn Daniel Craigs Töchter von seinen Filmmillionen nur wenig erben, werden sie nicht ihr ganzes Leben lang einfach so reich sein und im Überfluss leben können. Vielleicht sollen sie, wie andere junge Menschen auch, erleben, wie mühsam es sein kann, 50 Euro an der Supermarktkasse oder der Tankstelle selbst zu verdienen.

Auch die beiden Brüder in der Szene mit Jesus wollen möglichst schnell erben, vielleicht weil sie sich davon ein unabhängiges Leben versprechen, ganz ohne Geldsorgen.

Den Überfluss nicht vererben, sondern zu Lebzeiten spenden oder stiften

Den Überfluss nicht vererben, sondern zu Lebzeiten spenden oder stiften. Ich finde, das ist eine Idee, die Zukunft hat. Sie passt in eine Welt, die sich gerade ihrer Grenzen bewusst wird, eine Welt, in der die Kluft zwischen Superreichen und Bitterarmen größer wird, bei uns und anderswo.

Mehr Steuern für Millionäre

Es könnte damit anfangen, dass Einkommensmillionäre auf die zweite Million doch mehr Steuern zahlen müssen. Geld, mit dem die Not der Armen gelindert werden könnte. Daniel Craig empfiehlt: „Werde es los oder gib es weg, bevor du gehst!“ Und Jesus sagt: Dein Leben hängt sowieso nicht von deinem Besitz ab.

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