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Die Gaben der Geisteskraft
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Die Gaben der Geisteskraft

Andrea Maschke
Ein Beitrag von Andrea Maschke, Katholische Pastoralreferentin in Bad Homburg / Friedrichsdorf
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An Pfingsten war es endlich soweit: In allen Altenheimen, in denen ich als Seelsorgerin arbeite, konnten wir wieder gemeinsam Gottesdienste feiern. Das war wunderbar, ein Gefühl von Freiheit! Das passt zu Pfingsten, der Heilige Geist – oder die heilige Geistkraft, wie ich lieber sage - lässt sich in der Pfingstgeschichte auch nicht aufhalten: Die Freundinnen und Freunde Jesu spürten auf einmal neue Kraft, neuen Mut, neue Möglichkeiten. Und viele Menschen wurden von dieser Begeisterung angesteckt.

Paulus nennt sieben Geistesgaben

Ich glaube, wir brauchen dieses Jahr die Gaben der heiligen Geistkraft ganz besonders! In der Bibel ist ja von Geistesgaben die Rede, Gaben im doppelten Sinn, Geschenke und Begabungen. In den traditionellen kirchlichen Aufzählungen und auch in den Briefen des Apostel Paulus werden meistens sieben Gaben genannt, aber nicht immer genau die gleichen. Das bringt mich zur Überzeugung: sieben ist die Zahl der Vollkommenheit, steht also für die Fülle der Geistesgaben und die können je nach Situation variieren.

Welche Gaben wünschst du dir von der göttlichen Geisteskraft?

Ich habe die Bewohnerinnen und Bewohner der Heime in den Gottesdiensten rund ums Pfingstfest gefragt, was für Gaben, also Geschenke, sie sich denn von der göttlichen Geistkraft wünschen. Klar kam oft der Wunsch nach Gesundheit, aber auch Geduld und Trost, Hoffnung und Frieden wurden genannt. Ich selbst wünsche mir immer Mut: Mut, den Mund aufzumachen, Mut, zu meinen Überzeugungen zu stehen, Mut, Neues anzugehen und über meinen Schatten zu springen. Ich bin nämlich nicht sonderlich mutig.

Diese Gaben sind nicht nur für dich selbst

Natürlich ist niemand perfekt. Das wusste auch der Apostel Paulus. Und ihm war auch klar: Niemand bekommt alle Geistesgaben auf einmal. Genauso, wie es niemand gibt, der völlig leer ausgeht. Und: man bekommt die Gaben nicht nur für sich selbst und zum eigenen Spaß, sondern damit es der Gemeinschaft, und damit auch den anderen, nutzt.

Wo wir zusammen kommen, finden sich richtige Schätze

Das heißt doch: Überall dort, wo wir zusammen kommen, sind richtige Schätze von Gaben und Befähigungen zu finden! Das ist auch im Heim nicht anders. Dort übersehen wir es nur manchmal. Da ist die Frau, die selbst mit vielen Schwierigkeiten und Gebrechen zu kämpfen hat, und es trotzdem schafft, andere aufzumuntern. Da ist die Frau, die einen klaren Kopf hat und einen Sinn für Gerechtigkeit und deshalb in den Heimbeirat gegangen ist. Da ist der Mann, der einfach gute Laune verbreitet. Und da ist die Frau, die richtig gut zuhören kann und so schon vielen Trost gespendet hat.

Wie heißt es in einem Pfingstlied so schön: Komm heil‘ger Geist, mit deiner Kraft, die uns verbindet und Leben schafft. Eine gute Bitte, nicht nur an Pfingsten.

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