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Berührbar bleiben
Bild: PublicDomainPictures/Pixabay

Berührbar bleiben

Anke Zimmermann
Ein Beitrag von Anke Zimmermann, Evangelische Pfarrerin, Homberg/Efze
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"Unser Verkehrsminister ist wie Teflon.", sagte ein Bekannter zu mir.:

Ich kenne Teflon als äußerst effektive Beschichtung meiner Bratpfanne. Also frage ich ihn: "Wie meinst du das?" Er sagt: "Na, an dem prallt alles ab. Ob Mautskandal oder der neue Bußgeldkatalog. Da ist ja wohl einiges schiefgelaufen, aber das scheint den Verkehrsminister überhaupt nicht zu berühren. Er ist wie Teflon."

Jetzt verstehe ich, was er gemeint hat. Mir fallen andere Menschen ein, an denen von außen betrachtet alles abprallt und die von nichts berührbar sind.

Bei Bratpfannen ist eine gute, strapazierfähige Beschichtung hilfreich. Wie ist das bei Menschen?

In der Bibel schreibt der Missionar Paulus den Menschen in Rom etwas anderes. Er stellt ihnen Tipps für ein gelingendes Miteinander zusammen. Ein Tipp lautet: „Freut euch mit den Fröhlichen und weint mit den Weinenden.“

Das ist das Gegenteil von Teflon. Paulus rät, anderen Menschen nah zu sein in ihrem Glück und in ihrem Unglück. Die guten und die schweren Tage zu teilen, sich berühren zu lassen und Anteil zu nehmen.

Ja, das will ich in meiner Familie, meinem Freundeskreis, meiner Arbeit. Das nehme ich mir vor. Aber immer kann ich das auch nicht. Manchmal ist es mir einfach zu viel. Dann brauche ich Abstand und das richtige Maß.

Aber wie Teflon sein, das will ich auf keinen Fall. Für mich gehört es unbedingt zum Menschsein und zum Leben in einer Gemeinschaft dazu, mich mitzufreuen und mitzuleiden. Und genauso tut es mir auch gut, wenn ich mein Glück und mein Unglück mit anderen teile. Das Glück wird dadurch sogar mehr und das Unglück wird dadurch etwas erträglicher, Gott sei Dank.

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