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Nine-eleven
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Nine-eleven

Monika Dittmann
Ein Beitrag von Monika Dittmann, Katholische Seelsorgerin im Altenheim, Flörsheim am Main
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Ich weiß noch, wo ich heute vor 18 Jahren gewesen bin. Nicht, weil das Erlebnis, das Ergebnis meiner Pilzsuche, so erfolgreich gewesen wäre. Nein, damals am 11. September waren die Anschläge auf das World-Trade-Center in New York. Und vermutlich wissen die meisten Menschen noch, was sie an diesem Tag gemacht haben, wo sie waren, als die Türme einstürzten.

„Nine-Eleven“ – ein schrecklicher Tag. Einer, der sich ins kollektive Gedächtnis der Menschheit geschrieben hat. Das Böse, der Terror, die Hemmungslosigkeit, mit der Menschen vernichten, töten und hassen – nicht nur an jenem Tag, sondern bis heute –, das erschüttert und schockt mich immer wieder von Neuem.

Warum setzt sich die Erinnerung an das Böse, das Schlimme eher fest, als das Gute und Lebensfördernde, das uns auch umgibt? Ein Mann der am 11. September 2001 lebend aus diesem Horror herausgekommen ist, hat einmal gesagt: „Es gibt viel mehr gute Menschen als böse.“ Das sagt jemand, der diese Katastrophe selbst erlebt hat!

Er ist nicht in Wut und Verbitterung hängen geblieben, sondern hat etwas  Lebenswichtiges erkannt:

Das Gute, das oft so leise daher kommt, müssen wir stärken und hervorholen. Wo wir das tun, verändert sich die Weltsicht – und auch die persönliche Haltung zum Leben. Wer das Gute und das Gelungene erkennen kann, ist weniger missmutig, weniger unzufrieden und nicht so destruktiv. Ich bin froh über jeden Moment und jede Begegnung, in der das Gute gestärkt wird und dem Bösen, der negativen Weltsicht, Einhalt geboten wird.

Ich bin gespannt, was der Tag heute an Schönem bringt, welche guten Worte mir heute entgegenkommen und über was ich mich freuen kann. Das wischt zwar den Schatten über dem 11. September nicht weg, aber es setzt dem Bösen etwas Wesentliches entgegen. Freude am Leben und Zuversicht.

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