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Fronleichnam
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Fronleichnam

Dr. Fabian Vogt
Ein Beitrag von Dr. Fabian Vogt, Evangelischer Pfarrer in der Öffentlichkeitsarbeit, Frankfurt
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Moderator/in: Heute ist Fronleichnam. Feiertag. Nun heißt Fronleichnam ja „Leib des Herrn“ und erinnert daran, dass Jesus seinen Jüngern beim Abendmahl gesagt hat: Ich bin in Brot und Wein höchstpersönlich da. Fronleichnam ist ein katholischer Feiertag. Ich frag mal die andere Seite, nämlich Fabian Vogt von der Evangelischen Kirche, was hältst du denn von Fronleichnam?

Na, erst mal finde ich: Da trifft sich einer vor 2000 Jahren mit ein paar Freunden zu einem Abendessen – und noch immer erinnern sich daran jedes Jahr Milliarden von Menschen, weltweit. Ist doch stark. Oder?

Das hat natürlich damit zu tun, das Jesus damals diese geheimnisvollen Worte gesagt hat: „Dieses Brot ist mein Leib. Dieser Wein ist mein Blut.“ Mit der Erklärung: „Wenn ihr in meinem Namen gemeinsam Brot esst und Wein trinkt, dann werde ich leibhaftig unter euch sein.“

Beim Abendmahl Gottes Gegenwart erleben

Und ich glaube: Dieses „Ich bin dann wirklich bei euch“, das ist das Entscheidende. Das Vertrauen darauf: Wenn ich mit anderen zusammen bin, die auch an Jesus glauben, dann kann ich etwas von Gottes Gegenwart erleben. Mir zumindest geht das so.
    
Also, kein echtes Blut und kein echter Leib Christi?

Nein, dass Christen wie Kannibalen das Fleisch Jesu essen, haben auch nur ihre Gegner behauptet. Es geht darum zu sagen: In diesem Brot ist Jesus gegenwärtig.

Die Abendmahlsformel „Dies ist mein Leib“ heißt ja auf Lateinisch „Hoc est corpus meum“. Daraus wurde lustiger Weise später „Hokuspokus“. Aber es geht an Fronleichnam eben nicht um ein magisches Ereignis, sondern um das Vertrauen: Gott ist heute noch mitten unter uns. Und das kann man beim Abendmahl erfahren.

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