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Ein anderer weißer Sonntag
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Ein anderer weißer Sonntag

Rolf Müller
Ein Beitrag von Rolf Müller, Pastoralreferent Pfarrei Mariä Himmelfahrt, Frankfurt
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Heute ist der „Weiße Sonntag“. Da denke ich sofort an meine eigene Erstkommunion zurück: die volle Kirche damals, mein Kommunionanzug, die Familie, die fast vollständig anwesend war, und das große Fest mit den vielen Geschenken. Für die tief katholische Familie, in der ich groß geworden bin, war die Erstkommunion immer ein wichtiges Fest. Und ich weiß: Für viele Familien ist das heute immer noch so.

Aber an diesem Weißen Sonntag ist so manches anders.

Ein Fest mit wenigen Gästen

Große Erstkommuniongottesdienste mit voller Kirche und festlicher Musik sind nicht möglich. Wo es heute eine Erstkommunion gibt, findet diese ganz anders statt als sonst. Die Kirche ist viel leerer, alles findet unter strengen Hygienebestimmungen statt. Kinder und Erwachsene müssen im großen Abstand zueinander sitzen. Jedes Kind kann nur wenige Gäste zur Feier mitbringen. Große Familienfeste finden auch nicht statt, allein schon, weil viele Gäste von weiter her gar nicht erst anreisen können.

Konzentriert auf das Eigentliche

Und doch bleibt es ein ganz besonderes Fest. Ich weiß das von den Erstkommunionfeiern im letzten Herbst, als wir die ausgefallenen Gottesdienste vom Weißen Sonntag vom letzten Frühjahr nachgeholt haben. Da gab es ja auch schon die strengen Regeln wie heute. Dabei habe ich gemerkt: Die Erstkommunionkinder waren trotzdem sehr konzentriert und ganz intensiv mit dabei. Ich hatte den Eindruck gehabt: Die Botschaft von diesem Tag ist da auch prima angekommen: Jesus ist uns in seinem Brot ganz nah. Ich wünsche den Kindern, die heute zum ersten Mal zur Kommunion gehen, einen tollen Weißen Sonntag, mit einem hoffentlich schönen Gottesdienst.

Das große Fest wird nachgeholt

In manchen Gegenden aber muss die Erstkommunionfeier wegen des hohen Infektionsrisikos ganz ausfallen. Ich weiß: Viele Kinder und Erwachsene sind deswegen sehr traurig. Ich wünsche diesen Kindern, dass sie dieses große Fest bald nachholen und erleben können. Und wer weiß – vielleicht können ja viele Familien im Sommer ein großes Familienfest nachholen, bei dem sich wieder ganz viele Menschen treffen können.

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