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15 Jahre 11. September
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15 Jahre 11. September

Dr. Fabian Vogt
Ein Beitrag von Dr. Fabian Vogt, Evangelischer Pfarrer in der Öffentlichkeitsarbeit, Frankfurt

Moderator/in: Vor 15 Jahren haben die Terroranschläge vom 11. September die Welt verändert. 3000 Menschen kamen dabei ums Leben, Amerika ist seither im Ausnahmezustand, und die Folgen dieses Attentats sind bis heute spürbar. Fabian Vogt von der evangelischen Kirche: „Hat denn die Welt auf die Attentate richtig reagiert?“

Das ist natürlich ein komplexes Thema, über das gerade jetzt zum Jahrestag viel diskutiert wird. Tatsache ist ja: Amerika hat nach dem 11. September 2001 offiziell den „Krieg gegen den Terror“ ausgerufen. Und seither sind eine Menge Bomben gefallen. An verschiedenen Orten der Welt. Viele Leute fragen sich aber inzwischen, ob ein „Krieg gegen den Terror“ wirklich allein mit Gewalt gewonnen werden kann – oder ob die Bomben in den letzten 15 Jahren nicht möglicherweise nur noch mehr Terroristen produziert haben.

Was wäre denn die Alternative?

O Mann, ich wünschte, es gäbe da eine einfache Lösung. Gibt es aber nicht. Trotzdem denke ich oft an einen Satz von Jesus, den manche für ziemlich naiv halten: „Wenn dir einer auf die linke Wange schlägt, dann halt ihm auch die rechte hin.“

Heißt das, wir sollen einfach alles hinnehmen?

Nein, natürlich will auch Jesus nicht verprügelt werden. Aber er macht deutlich: Zurückschlagen ist nicht immer die beste Lösung. Hass besiegt man nun mal nicht mit Gewalt. Im Gegenteil: Manchmal verstärkt ja Rache das Feindbild nur, das der andere hat. Jesus schlägt vor: Durchbrich den Teufelskreis von Gewalt und Gegengewalt. Such andere Möglichkeiten. Ob es wirklich möglich ist, Terroristen zu zeigen, dass wir nicht ihre Feinde sind, weiß ich nicht. Aber ich glaube: Jesus hätte das versucht.

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