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Son auf Saul
Bildquelle pixabay

Son auf Saul

Dr. Fabian Vogt
Ein Beitrag von Dr. Fabian Vogt, Evangelischer Pfarrer in der Öffentlichkeitsarbeit, Frankfurt

Letzte Woche hat er den Oscar für den besten nicht englisch-sprachigen Film bekommen, heute startet er in den deutschen Kinos: „Son of Saul“, ein schmerzhafter und zugleich unglaublich eindrücklicher Film.

​„Son of Saul“ spielt im Oktober 1944 und erzählt die Geschichte des Juden Saul Ausländer, der im Konzentrationslager Auschwitz zu einem grausamen Sonderkommando gehört: Saul muss die Gaskammern reinigen und die Leichen anschließend im Krematorium verbrennen – was ihn besonders entsetzt, weil das Verbrennen von Toten im Judentum verboten ist.

​Eines Tages findet er nun einen toten Jungen, den er für seinen Sohn hält. Daraufhin setzt sich Saul in den Kopf, im Lager einen Rabbi zu suchen und diesem Jungen ein anständiges Begräbnis zukommen zu lassen. Eine fixe Idee, die mehr und mehr zu einem Symbol wird. Dafür, dass man auch in der unmenschlichsten Umgebung Zeichen der Menschlichkeit setzen kann.

Der Film „Son of Saul“ ist vor allem deshalb so eindrücklich, weil er die Schrecken des Konzentrationslagers selten direkt zeigt. Meist sehen wir in den Gesichtern der Schauspieler, wie die barbarischen Erfahrungen sie verstören. Es ist kein Vergnügen, diesen Film zu sehen, aber er nimmt auf eine Weise in das Geschehen mit hinein, wie es das im Kino so wohl noch nicht gegeben hat.

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