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Nein zu Gewalt und Antisemitismus!
Foto: pixabay / hurk

Nein zu Gewalt und Antisemitismus!

Alexandra Becker
Ein Beitrag von Alexandra Becker, Katholische Pastoralreferentin, Pfarrei St. Franziskus, Frankfurt
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Moderator/in: Vielleicht kriegen wir Hessen das in den Ferien gar nicht richtig mit. In dieser Woche werden die Nobelpreisträger verkündet. Morgen erfahren wir, wer den Friedensnobelpreis 2019 bekommen wird. Alexandra Becker von der katholischen Kirche: nach dem Terroranschlag in Halle und Landsberg gestern kommt einem das Wort Frieden ja grade gar nicht leicht über die Lippen. 

Das stimmt. So ein völlig sinnloser Anschlag macht mich und bestimmt ganz viele andere echt sprachlos. Mich persönlich macht das echt auch betroffen, dass Menschen beim friedlichen Gebet Angst um ihr Leben haben müssen. Sprachlos macht’s mich, weil ich nicht begreife, wie ein junger Mann so etwas tun kann. Und es macht mich traurig, weil Menschen da aus dem Leben, aus Familien gerissen werden. Um die Opfer tut es mir leid und wie es den Familien jetzt geht, mag ich mir kaum vorstellen.

Sprachlosigkeit ist in dem Fall ja aber echt nicht gut. 

Nein. Ich glaub, es ist eine ganz menschliche Reaktion, dass ich da erstmal keine Worte habe. Aber mir ist ganz wichtig, dass wir Worte finden. Das wichtigste Wort ist „Nein“. Nein, so ein Anschlag ist feige und falsch. „Nein“: jede Form von Antisemitismus, von Gewalt ist falsch.

Darum ist auch gut, dass sich Politiker und auch Vertreter der Kirchen direkt zu Wort melden und genau das klar und deutlich sagen.

Genau. Frieden funktioniert nicht mit Sprachlosigkeit. Frieden ist Arbeit und Frieden ist kostbar und leider auch zerbrechlich. Aber ich glaube daran, dass er nicht unmöglich ist. Ich bete heute für die Opfer von Halle, für ihre Angehörigen, aber auch für alle, die sich immer wieder mutig für den Frieden einsetzen. 

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