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Lichtblicke der anderen Welt
Bild: David Mark/Pixabay

Lichtblicke der anderen Welt

Michael Becker
Ein Beitrag von Michael Becker, Evangelischer Pfarrer, Kassel
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Es gibt Lichtblicke. Immer. Auch in finsteren Zeiten. In England erlebt Izzy, sechs Jahre alt, einen Lichtblick, schreibt eine Zeitung (stern.de 3.11.20). Sie ist im Krankenhaus, schon zum zweiten Mal. Es ist ernst. Das weiß sie nicht. Sie weiß aber, dass sie Ballett liebt und gerade nicht tanzen darf. Davon hören Ärztinnen und Pfleger. Sie besprechen sich, ziehen Tütüs an, diese Ballettröckchen - und tanzen Izzy etwas vor. Izzy ist aus dem Häuschen. Eine kleine Pirouette darf sie mitmachen, auf einem Bein. Das ganze Zimmer ist ein einziger Lichtblick in finsteren Stunden.

Lichtblicke gibt es immer. Wenn man noch fühlen kann. Und einem Not und Schmerz nicht egal sind. Dann spürt man, was anderen fehlt. Und versucht zu helfen. Nein, es geht da nicht um Geld. Es geht um einen Lichtblick aus Güte oder Erbarmen. Oft nur ein paar Worte. Ehrlich gemeinte Worte.

Vieles können wir nicht ändern. Der November wirkt jetzt noch dunkler, wenn wir bei fast allem zuhause bleiben müssen. Das ist hart; aber nicht ohne Licht. Es gibt immer auch eine andere Welt. Mitten in dieser Welt. Jesus nennt sie das Reich Gottes. Wir können auch sagen: Lichtblicke der anderen Welt. Da machen Menschen füreinander Musik; oder lesen etwas vor. Meist im Internet; mehr geht ja oft nicht. Oder sie tanzen vor einem Kind, damit es hell wird und das Kind strahlen kann. Manchmal kommt ein Clown auf die Kinderstation. Hauptsache Licht; Momente des Lachens. So wird es hell in der dunklen Welt. Und Jesus bekommt Recht: Selig sind die Barmherzigen.

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