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Jeder Mensch braucht Liebe
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Jeder Mensch braucht Liebe

Winfried Engel
Ein Beitrag von Winfried Engel, Katholischer Ltd. Schulamtsdirektor i. K. i. R., Fulda
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Es gibt Dinge, die hätte ich ohne einen entsprechenden Beweis nicht für möglich gehalten. So auch den Hinweis auf ein Elefantenwaisenhaus in Nairobi. Dort gelingt, was jahrzehntelang als unmöglich galt: die Aufzucht und Auswilderung kleiner Dickhäuter, die ihre Eltern verloren haben. Was über die kleinen Elefanten gesagt wird, hat mich besonders fasziniert: „Wenn Elefanten ihre Eltern verlieren, trauern sie über Monate – sie wachen schreiend auf, verweigern ihr Futter. … Das Einzige, was hilft – das ist unendlich viel Liebe.“[1] Am Ende des Berichts sagt die Betreiberin des Elefantenwaisenhauses über ihre Schützlinge: „Sie merken sich alles. Deswegen ist es so wichtig, ihnen zu zeigen, wie sehr wir sie lieben – denn diese Liebe wird ihnen immer in Erinnerung bleiben.“
Das leuchtet mir ein und klingt für mich wie selbstverständlich. Und dann habe ich mir gesagt, dass sich zumindest in diesem Punkt kleine Elefanten und kleine Menschen wohl überhaupt nicht unterscheiden. Nur scheint das manchmal vergessen zu werden. Die Eltern verlieren, das kann auf vielfältige Weise geschehen. Es beginnt dort, wo für Kinder keine Zeit ist, wo Verständnis und Geborgenheit fehlen. Und was solche Kinder dann empfinden, das klingt nicht anders als das, was die kleinen Elefanten durchmachen. Und die Lösung: „Unendlich viel Liebe“. Sie gilt hier ebenfalls! Das kann nicht oft genug gesagt werden. Eine Gesellschaft, die das beherzigt, sichert damit ihre eigene Zukunft. Denn Kinder, die solche Liebe erfahren haben, sind auch lebenstüchtig. Sie haben das notwendige Vertrauen in sich selbst und können auch anderen vertrauen. Und noch wichtiger ist: Sie können auch selbst wieder Liebe schenken und damit das Zusammenleben insgesamt positiv gestalten. Das, so glaube ich, ist etwas, was sich jeder im Herzen wünscht!

 


[1] TV HÖREN UND SEHEN, Heft 2/2010, S. 121

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