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Europameisterschaft
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Europameisterschaft

Dr. Fabian Vogt
Ein Beitrag von Dr. Fabian Vogt, Evangelischer Pfarrer in der Öffentlichkeitsarbeit, Frankfurt
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Moderator/in:  Bei der Fußball-Europameisterschaft wollen 24 Mannschaften der Welt zeigen, dass sie den besten Fußball des Kontinents spielen. Nun wissen wir alle: Erfolg hat auch mit der richtigen Einstellung zu tun. Fabian Vogt von der Evangelischen Kirche: Braucht man auch Glauben, um ganz nach oben zu kommen?

Auf jeden Fall. Man braucht ein klares Ziel vor Augen, man muss davon überzeugt sein, dass man es schaffen kann, und man muss überzeugt sein: Es lohnt sich, für dieses Ziel alles zu geben.

Das hat erst mal noch nichts mit christlichem Glauben zu tun, aber mich wundert gar nicht, dass einige der erfolgreichsten Spieler der Welt religiöse Menschen sind, viele davon Christen. Was weiß ich: Neymar, Messi, Bürki oder Lewandowski. Selbst Christiano Ronaldo hat in einem Interview erklärt: "Mein Talent ist ein Geschenk Gottes."

Und David Alaba sagt sogar: "Leben ohne Gott ist wie Fußball ohne Ball." Für viele hängt also der Glaube an Gott und der Glaube an sich selbst zusammen.

Glaube quasi als spirituelles Doping?

Ich glaube, es ist eher so: Glaube putscht nicht auf, sondern gibt vielen Spielern die richtige Einstellung. Viele gläubige Fußballer sagen nämlich: "Weil ich weiß, dass Gott mich liebt, hängt mein Lebensglück nicht vom Ausgang dieses Spiels ab.

Das heißt: Ich spiele voller Leidenschaft, aber nicht verbissen. Ich bin ehrgeizig, aber nicht nur auf das Ergebnis fixiert."

Thilo Kehrer ist vor fünf Jahren mit der U21 Europameister geworden. Er hat sogar mal gesagt: "Wenn ich eines Tages vor Gott stehen werde, dann wird er mich nicht fragen ‚Wie viele Titel hast du gewonnen?‘ sondern ‚Wie viele Herzen hast du berührt?" Mit so einer Einstellung ist man stark.

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