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Erste Hilfe leisten

Erste Hilfe leisten

Gunnar Bach
Ein Beitrag von Gunnar Bach, Katholischer Pastoralreferent, Pfarrei Sankt Peter Montabaur
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Was muss ich wissen und tun, um Erste Hilfe zu leisten? Ich bin bestimmt nicht der Einzige, bei dem der Pflichtkurs „Sofortmaßnahmen am Unfallort“ schon mehr als zwei Jahrzehnte zurückliegt. Zuletzt habe ich einen Erste-Hilfe-Kurs für die Versorgung von Kleinkindern gemacht, als unsere älteste Tochter unterwegs war, das ist auch schon wieder 12 Jahre her. Eigentlich müsste das Pflicht sein, diese Kenntnisse alle paar Jahre aufzufrischen. Es steht auf jeden Fall jetzt auf meiner To-do-Liste. Erinnert worden bin ich daran, weil diese Woche, am Samstag nämlich, der Welttag der Ersten Hilfe ist.

Wenn mir etwas hängengeblieben ist aus meinem Erste-Hilfe-Kurs damals, dann ist es folgender Satz: „Du kannst nichts falsch machen, außer du machst gar nichts!“

Hauptsache, nicht tatenlos zusehen

So sah es, glaub ich, schon Jesus. Als ihn jemand fragt, wie man das Ewige Leben erwerben kann, antwortet er: „Liebe deinen Nächsten wie dich selbst.“ (Lev 19,18). „Und wer ist mein Nächster?“, wird er dann gefragt. Das ist für Jesus ganz klar: Derjenige natürlich, der Hilfe braucht. Und er erzählt die Geschichte, wie ein Ausländer einem Einheimischen hilft. Es ist die berühmte Geschichte vom Barmherzigen Samariter.

Der Einheimische wird überfallen und ausgeraubt, liegt blutüberströmt am Boden, und der Fremde verbindet seine Wunden und bringt ihn zur weiteren Versorgung in die nächste Herberge. Die Geschichte bedeutet für mich bis heute: Nächstenliebe heißt: Ich helfe jemandem, der verletzt am Boden liegt. Dafür brauche ich ihn noch nicht einmal zu kennen.

Wer hilft, macht nichts falsch

Nächstenliebe und Erste Hilfe: Die sind für mich eng miteinander verbunden. Und sie kann manchmal auch was ganz Simples und Unspektakuläres sein. Zum Beispiel: auf der Autobahn eine Rettungsgasse zu bilden, zwischen dem linken und dem mittleren Fahrstreifen, damit die Profis schnell zum Unfallort kommen und helfen können.

Ich hoffe nicht, dass ich heute oder sehr bald zum Ersthelfer werden muss. Denn ich habe ganz schön Respekt davor. Besonders vor den in Not Geratenen, und vor den Profis, die helfen. Aber ich habe auch keine Angst davor. Denn eigentlich kann ich nichts falsch machen, außer ich tue nichts.

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