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BlessU-2
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BlessU-2

Ein Beitrag von Sandra Matz, Pfarrerin, Evangelisches Gemeindenetz an der Nördlichen Bergstraße, Alsbach

Siegfried ist Mitte 50 und holt sich jeden Tag einen Segen ab. Bei "BlessU-2". Der ist ein Segensroboter und steht auf der Weltausstellung Reformation in Wittenberg, gleich neben der Lichtkirche. Das ist bei Siegfried um die Ecke.

Der erste Segensroboter der Welt ist ein ca. 2 m hoher Kasten, hat einen Kopf, 2 Arme und ein Display auf dem Bauch. Wenn man sich BlessU-2 nähert, dann lächelt er und sagt: „Guten Tag! Darf ich sie segnen?! Bitte wählen Sie eine Sprache aus.“ Siegfried wählt meistens Deutsch, manchmal Hessisch. Sieben Sprachen spricht der Roboter.

Außerdem kann man aussuchen, welchen tatsächlichen Segen man braucht. Fehlt Mut? Wünscht man sich Begleitung? Dann hebt Bless U 2 mit leichtem Quietschen und Ruckeln die Arme, und spricht ein biblisches Segenswort. Das kann man im Anschluss sogar ausgedruckt mitnehmen.

Auf die Frage, ob er nicht mal lieber von einem Menschen gesegnet werden will, antwortet Siegfried: „Nein, der Roboter reicht mir völlig aus. Wissen Sie…?! Ich hab’s nicht so mit Kirche … Aber der Segen tut mir unglaublich gut.“

BlessU-2 hat sich die Evangelische Kirche in Hessen und Nassau ausgedacht. Es handelt sich um „ein Experiment“ wie die Macher betonen. Tatsächlich sind nicht alle Menschen so begeistert wie Siegfried. Und deswegen wird um und an dem Roboter auch kräftig diskutiert. Experiment geglückt! Denn es lohnt sich, sich Gedanken zu machen über Fragen wie: „Wie gehen wir mit der Digitalisierung um, die auf uns zukommt?“ Oder „Welche Art Segen berührt mich, und warum eigentlich?“

BlessU-2 soll keine Pfarrerinnnen oder Pfarrer in der evangelischen Kirche ersetzen – aber er hilft, dem eigenen Verständnis von Glaubensfragen näher auf die Spur zu kommen. Ganz nebenbei ist das auch bei den vielen anderen Ausstellern auf der Weltausstellung Reformation in Wittenberg der Fall. Bis zum 10. September gibt’s da noch viel zu erleben. Vorbeikommen lohnt sich!

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