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Allerheiligen
Bildquelle: Jeff Jacobs/Pixabay

Allerheiligen

Maike Westhelle
Ein Beitrag von Maike Westhelle, Evangelische Pfarrerin, Studienleiterin, Hofgeismar
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Elisabeth gehört zur Elite des Landes. Reich, eine Prinzessin sogar, klug und schön. Kein Wunder, dass ein mächtiger Mann sich in sie verliebt. Die glückliche Ehe der beiden bringt drei Kinder hervor. Eigentlich müsste Elisabeth zufrieden. Sie führt ein gutes Leben, aber für sich allein genügt ihr das nicht. Manche Menschen sind besonders und Elisabeth gehört dazu. Trotz ihres schönen Schlosses nimmt sie die Not ihrer Mitmenschen wahr. Sie will helfen und vom eigenen Reichtum abgeben. Deshalb sorgt sie heimlich für andere, pflegt Leprakranke und weist den Küchenmeister an, das Korn an die Armen zu verteilen.

„Verrückt“, nennen die Leute sie. Immer wieder bekommt sie Ärger mit der Familie: Sie sei eine Verschwenderin! Statt das gute Leben zu genießen, baut sie ein Hospital und kümmert sich selbst um die stinkenden und schreienden Kranken.

„Heilig“ wird sie deshalb später genannt. Die Heilige Elisabeth von Thüringen ist eine von denen, derer viele an Allerheiligen gedenken. Allerheiligen ist ein katholischer Feiertag. Aber Elisabeth ist auch für viele Evangelische eine Heilige. Die imposante Kirche in Marburg erzählt mit vielen Bildern von ihren Wohltaten.

Heilige sind oft unbequem. Sand im Getriebe, sie stören den normalen Ablauf. Heilige sind das herumlaufende Gewissen der Gesellschaft, die sich nicht gern stören lässt.

Es ist so wichtig, dass wir uns von ihnen stören lassen. Elisabeth erinnert daran: Unser eigenes Leben ist nicht alles. Gott will das gute Leben für jeden Menschen. Dafür stehen die Heiligen ein. Sie erinnern uns an all das, was im Argen liegt. Elisabeth speist die Hungrigen, pflegt die Kranken und lebt mit dem Wort Jesu: „Was ihr einem der geringsten Menschen getan habt, das habt ihr mir getan.“

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