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Vom Wert des Wassers – Was eine Reise in ferne Welten lehren kann
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Vom Wert des Wassers – Was eine Reise in ferne Welten lehren kann

Andrea Seeger
Ein Beitrag von Andrea Seeger, Evangelische Theologin

Reisen bildet. Manchmal mehr, manchmal weniger. Reiseerfahrungen wirken mitunter ein Leben lang nach. So wie meine Erlebnisse auf Madagaskar im Indischen Ozean. Wenn man diese exotische Welt besucht, geht man dahin, wo der Pfeffer wächst. Hier gibt es Lemuren, Regenwälder, Strände und Riffe. Neben bezaubernden Landschaften begegnet einem aber auch große Armut. Das Hotel in einem Touristenhotspot entpuppt sich zum Beispiel als Ansammlung mehrerer Hütten. Wo sind die Duschen? Der Wirt deutet auf einige gefüllte Eimer. Er empfiehlt, sich nicht jetzt zu reinigen, erst später, dann sei das Wasser warm. Fünf Liter Wasser sind drin im Eimer, die Ration für einen Tag.
Unmöglich – wie soll ich denn mit dem bisschen auch noch meine Haare waschen? Wie soll das überhaupt gehen, mit einem Eimer? Ist das Wasser überhaupt sauber? Deutsche Bedenkenträger halten Rat. Alternative? Keine! Also, her mit dem Eimer. Nach vier Wochen Madagaskar wasche ich mich mit fünf Litern gründlich mit Haut und Haar, geübt ist geübt.
Seither bin ich jeden Tag dankbar, wenn ich zu Hause die Dusche anstelle. Fließendes warmes Wasser aus der Leitung, so viel, wie ich will. Aber ich will nicht mehr so viel. Stelle es zwischen dem Einseifen ab. In der Bibel steht: Gott spricht: Ich will dem Durstigen geben von der Quelle des lebendigen Wassers umsonst. Der Zugang zu sauberem Wasser ist ein Menschenrecht. Trotzdem sterben jährlich über drei Millionen Menschen, weil es ihnen an sauberem Wasser fehlt. Mit dem Gedanken fällt es leichter, den Hahn zwischendrin zuzudrehen.

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