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Palmsonntag
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Palmsonntag

Dr. Fabian Vogt
Ein Beitrag von Dr. Fabian Vogt, Evangelischer Pfarrer in der Öffentlichkeitsarbeit, Frankfurt

Moderator/in: Heute ist Palmsonntag. Der Beginn der Karwoche vor Ostern. Fabian Vogt von der evangelischen Kirche: Was wird denn am Palmsonntag eigentlich gefeiert?

Der Palmsonntag heißt so, weil die Menschen an dem Tag, an dem Jesus in Jerusalem eingezogen ist, mit Palmzweigen am Weg standen. Die haben sie entweder wie Fahnen geschwenkt oder als Teppich auf den Boden gelegt. Das waren so was wie die antiken Wimpel und Fahnen, mit denen man seine Freude ausgedrückt hat.

Und warum gerade Palmzweige?

Erstens waren Palmen im vorderen Orient schon immer ein Sinnbild für das Leben. Außerdem waren sie ein Symbol für die Unabhängigkeit des Volkes in Israel und einen freien, siegreichen König. Insofern war das Palmenschwenken ein politisches Statement: Wir glauben, dass dieser Jesus unser Volk frei machen kann und unser neuer Herrscher sein sollte. Das war fast eine Art Groß-Demo. Deshalb wundert es mich auch nicht, dass viele Leute enttäuscht waren, als Jesus sich eben nicht wie ein Befreier von den verhassten Besatzern verhalten hat. Er hat weiter von Liebe und Vertrauen gepredigt.

Statt eine Revolution herbeizuführen?

Na, Jesus hat ja eine Revolution herbeigeführt. Eine Revolution der Herzen. Weil ihm die große Vision von einer veränderten Welt viel wichtiger war als ein schneller, vermutlich gewaltsamer Umsturz. Und an dieser Vision von einem liebevollen Miteinander arbeiten Glaubende bis heute. Wer sich das am Palmsonntag bewusst macht, ist schon mal auf einem guten Weg.
 

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