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Monsterjagd – oder: Geborgen in Gottes Armen
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Monsterjagd – oder: Geborgen in Gottes Armen

Dr. Burkhard Freiherr von Dörnberg
Ein Beitrag von Dr. Burkhard Freiherr von Dörnberg, Evangelischer Pfarrer, Issigheim / Bruchköbel

Es ist Monsterjagdzeit bei uns zu Hause. Als Monster schleiche ich durch das Haus, stoße schaurige Laute aus und jage unsere Jüngste.

Die läuft vergnügt schreiend davon, bis ich hinter der nächsten Tür auftauche und sie fast erwische.

Zwischendurch läuft sie immer mal wieder zur Mama und kuschelt sich in ihre Arme.

Die Umarmung schenkt ihr das Gefühl, geborgen zu sein. Hier ist sie sicher. Hier kann sie durchatmen.

Aber nur kurz. Dann ruft sie schon wieder „Fang mich doch“ und sucht den Nervenkitzel im Spiel mit dem „Monsterpapa“.

Manchmal fühle ich mich in meinem Alltag ein bisschen so, wie meine Tochter bei dem Spiel: Bei manchen Aufgaben spielt der Nervenkitzel mit: Ob das so alles klappt?

Manchmal jage ich auch fast ziellos von einem Ort zum nächsten.

Manchmal erschreckt mich Unvorhergesehenes.

Manchmal wird es mir auch zu viel, das Spiel des Lebens. Und manche „Monster“ von Terror bis Krankheit, die mich nachts nicht schlafen lassen, machen mir zu schaffen.

Und dann sehne ich mich nach Armen, die mich auffangen wie die Mama ihre Tochter.

Für mich sind solche Momente Auszeiten. Ich spüre: Gott ist da.

Manchmal reicht ein kleines Wort um mich daran zu erinnern. „In Gottes Händen geborgen“ so heißt in der Bibel die Überschrift zu Psalm 31.

Mir tut es gut, das zu lesen.

Mir tut es gut, die Alltagsjagd zu unterbrechen. Ein kurzer Moment der Ruhe im Garten. Nur mal eben die Beine auf der Couch ausstrecken. Innehalten um dieses andere zu spüren: Um zu merken: Da ist ein Gott, mit seiner mütterlichen warmen, zärtlichen Geborgenheit, die nicht fordert, sondern meinen Akku neu auflädt.

Ein Gebet, in dem mir klar wird: Gott hält mich in seinen Händen geborgen.

Solche Momente wünsche ich meinen Mitmenschen.

Mir geben sie Kraft, dann wieder vergnügt loszulaufen im Getriebe des Alltags und manche Monsterjagd zu bestehen – mit oder ohne unsere Jüngste...

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