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George Floyd wird beigesetzt
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George Floyd wird beigesetzt

Dr. Fabian Vogt
Ein Beitrag von Dr. Fabian Vogt, Evangelischer Pfarrer in der Öffentlichkeitsarbeit, Frankfurt
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Moderator/in: Nachdem es schon mehrere Trauerfeiern in verschiedenen Städten gab, wird heute Goerge Floyd in Houston in Texas beigesetzt. Der Afroamerikaner, der Ende Mai bei einem brutalen Polizeieinsatz ums Leben kam. Seither gehen nicht nur in den Vereinigten Staaten, sondern weltweit Menschen auf die Straße, um gegen die anhalten-de Diskriminierung von Schwarzen zu demonstrieren.
Fabian Vogt von der Evangelischen Kirche: Der Pfarrer bei der ersten Trauerfeier von George Floyd hat gesagt, dass jetzt eine „Zeit der Veränderung“ gekommen sei. Was meint er denn damit?

Klar ist: George Floyd ist zu einem Symbol des latenten und leider auch offensichtlichen Rassismus in den USA geworden – und den Film von dem Polizisten, der sein Knie fast neun Minuten auf den Hals von Floyd drückt, wird wohl keiner von uns so schnell vergessen. Der sagt mehr als tausend Worte.

 Außerdem haben wir immer wieder erlebt, dass einzelne Personen Großes aus-lösen können: So wie die Afroamerikanerin Rosa Parks, die sich 1955 weigerte, im Bus ihren Platz für einen Weißen freizugeben – und damit die Bewegung um Martin Luther King anstieß.

Ich hoffe, dass die Empörung über den Tod von Georg Floyd tatsächlich zu einer Zeit der Veränderung führt, nämlich für Achtung vor der Würde jedes Menschen.

Warum bekommen wir das mit der Diskriminierung denn nicht in den Griff?

Puh, schwere Frage. Es mag salopp klingen, aber ich denke immer: Wer glücklich ist, der hat keinen Grund, auf andere runterzuschauen. Nur wer unglücklich ist, sucht sich Leute, denen er die Schuld für die eigene Unzufriedenheit in die Schuhe schieben kann.

Vielleicht stehen deshalb in der Bibel so wunderbare Sätze wie „Gott nah zu sein ist mein Glück“. Weil einer, der mit Gott, mit sich und mit der Welt im Reinen ist, nie auf die Idee käme, andere Menschen für minderwertig zu halten.

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