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Dionysius
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Dionysius

Pater Andreas Meyer
Ein Beitrag von Pater Andreas Meyer
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Auf dem Jakobsberg – oberhalb von Ockenheim in Rheinhessen – werden seit 300 Jahren die 14 Nothelfer verehrt. 14 Heilige, von denen jeder als Fürsprecher in besonders schwierigen Lebenssituationen hilfreich sein soll. Wer für was zuständig ist, erkennt man an den Gegenständen, die jeder Heilige bei sich hat. Der heilige Georg bekämpft einen Drachen. Er hilft, wenn z. B. trübe Gedanken einen blockieren. Die können nämlich mächtig sein, wie ein Drache. Die heilige Barbara steht neben einem Turm. In einem Turm wurde sie gefangen gehalten, weil sie sich zum christlichen Glauben bekannt hat. Sie hilft Menschen, die sich eingesperrt erleben. Das kann ganz buchstäblich verstanden werden. Gefangen ist man manchmal aber auch in Gedankengängen oder Ideen, aus denen man nicht herauskommt.

Der heilige Dionysius hält seinen abgeschlagenen Kopf in der Hand. Das ist ein Hinweis darauf, dass er geköpft wurde, weil er sich zu Jesus Christus bekannt hat. Im übertragenen Sinn verstanden hilft er all denen, die kopflos geworden sind. Vielleicht ist etwas ganz Schreckliches passiert. Dann kriegt man einfach keinen klaren Gedanken mehr hin. Ich denke an eine junge Frau, die vorige Woche ihren Mann verloren hat. Nächste Woche wäre er 28 Jahre alt geworden. Jetzt steht sie mit zwei kleinen Kindern da und muss ihr Leben ganz neu sortieren. Da kriegt man keinen klaren Gedanken mehr hin. Oder ein Patient in der Klinik, in der ich als Seelsorger arbeite, der Leukämie hat. Er war total glücklich, weil nach der langen Behandlung keine Tumorzellen mehr in seinem Körper waren. Dann wurden doch wieder Tumorzellen gefunden. Jetzt geht alles von vorne los.

Wenn ich in solchen Situationen einen Heiligen anrufe, dann bedeutet das für mich: Da ist einer, der mich unterstützt. Ich bin nicht allein. Ich kann das, was gerade passiert ist, anschauen. Das hilft, neue Gedanken zu finden. Und einen klaren Kopf zu bekommen.

 

 

 

 

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