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Bäume verbinden
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Bäume verbinden

Gunnar Bach
Ein Beitrag von Gunnar Bach, Katholischer Pastoralreferent, Pfarrei Sankt Peter Montabaur
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„Herr von Ribbeck auf Ribbeck im Havelland, ein Birnbaum in seinem Garten stand…“ Jetzt im September muss ich oft an dieses Gedicht denken – ich hab es in der Schule auswendig gelernt, wie viele Menschen. Da geht es um einen gütigen Adeligen, der gerne seine Birnen an Kinder im Dorf verschenkt. Und das sogar über seinen Tod hinaus. Er legt in seinem Testament fest: Ihm soll eine Birne mit ins Grab gelegt werden. Vom Birnbaum über seinem Grab können sich die Kinder dann auch noch lange nach seinem Tod mit Birnen satt essen.

Der Segen vom Birnbaum

An diese schöne Geschichte musste ich denken, als eine Bekannte vor ein paar Tagen in einer Gruppe postete: Birnen bei uns am Baum zu verschenken! Das war vielleicht ein Spaß: Unsere drei Kinder haben die Birnen am Baum abgepflückt, und wir Erwachsenen haben uns dabei entspannt unterhalten.

Wenn ich in diesem Frühherbst mit unserer Hündin Luna an vielen Feldern entlang spazieren gehe, sehe ich viele Bäume, die sich vor Früchten biegen. Viele Äpfel und Birnen sind schon auf den Boden gefallen. Und viele Menschen machen sich offenbar gar nicht mehr die Mühe, ihre Bäume abzuernten. Dabei braucht es dank der Digitalisierung gar nicht viel. Auf www.mundraub.org zum Beispiel kann jeder eigene oder herrenlose Bäume eintragen. Auf einer interaktiven Karte kann ich dann sehen, wo es in meiner Umgebung Bäume gibt, die ich abernten darf.

Die köstliche Ernte teilen

Bäume sind viel mehr als nur lokale Obstproduzenten. Ich bin vielen Bekannten und Nachbarn sehr dankbar, dass sie sich bei uns melden, wenn sie selbst gar nicht alles ernten und verarbeiten können. Die Bäume in unserem Garten tragen noch nicht so viele Früchte, dass wir andere zum Miternten einladen können. Und ich freu mich drauf, dann auch sagen zu können: „Willst ne Birn?“

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