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30 Jahre Mauerfall
Bildquelle: unbekannt

30 Jahre Mauerfall

Christoph Hartmann
Ein Beitrag von Christoph Hartmann, Lehrer und Referent für katholische Schulpastoral

Macht, Gier und Neid sind menschliche Eigenschaften. Sie führen zu Angst, Streit, Krieg und Terror.
Deshalb haben Menschen ein hohes und berechtigtes Bedürfnis nach Schutz und Sicherheit. Denken Sie nur an die Sicherheitskontrollen an Flughäfen!
Vor diesem Hintergrund ist es für mich gut nachvollziehbar, dass sich Menschen nach einer festen Burg sehnen. Deren Mauern bekanntermaßen Schutz und Sicherheit bieten.
Trotz dieses Bedürfnisses nach Sicherheit, gibt es auch negative Konsequenzen von Mauern. Sie trennen Menschen und Völker. Wieder ein Ergebnis von menschlichem Unvermögen.
Warum ich trotz all dieser menschlichen Unzulänglichkeiten meinen Kopf nicht in den Sand stecke?
Weil für Gott das Unmögliche möglich ist. Das durfte ich heute vor 30 Jahren erleben. Tausende von Menschen gehen betend auf die Straßen und erhellen die Dunkelheit mit ihren Kerzen. Es bleibt friedlich! Kein Schuss fällt! Für mich ist das ein Wunder! Denn die menschliche Logik von Macht, Neid und Gier wird hier eindrucksvoll durchkreuzt. Das Ergebnis: Mauern fallen. Es kommt zusammen, was zusammengehört! Im wahrsten Sinne des Wortes werden die Gedanken aus Psalm 18 Wirklichkeit: Mit meinem Gott spring ich über Mauern. Wer hätte das gedacht?
Mit dem Mauerfall 1989 beginnt eine gigantische Baumaßnahme. Die äußeren Mauern fallen schnell. Viel Kraft und Energie wird bis heute in den Wiederaufbau gesteckt. Das Ergebnis habe ich vor einigen Wochen in Dresden selbst erlebt. Die Dichte an historischen Gebäuden wie die Semper Oper, die Frauenkirche und vieles mehr haben mich sehr beeindruckt!
Geblieben aber, sind die unsichtbaren Mauern in den Köpfen vieler Menschen im Osten wie im Westen. Selbst nach 30 Jahren!
Ich bin froh, dass Gott trotz aller menschlichen Unzulänglichkeiten, die Flinte nicht ins Korn wirft. Er gibt uns Menschen nicht auf. Grund dafür hätte er oft genug. Aber, er bleibt treu und bietet allen Menschen guten Willens immer wieder an, mit ihm die Mauern des Lebens zu überspringen.
Die Ereignisse von vor 30 Jahren machen mir Mut. Im Vertrauen auf Gott an einer friedlichen Zukunft mitzubauen. Denn wenn wir alle mit anpacken, gelingt es uns die Welt auf den Kopf zu stellen.
Suchen wir den Frieden und jagen ihm nach.

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