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Weiberfasching
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Weiberfasching

Dr. Fabian Vogt
Ein Beitrag von Dr. Fabian Vogt, Evangelischer Pfarrer in der Öffentlichkeitsarbeit, Frankfurt

Moderator/in: Heute ist Weiberfasching. Der Tag, an dem die Frauen gerne mal die Welt auf den Kopf stellen. Fabian Vogt von der evangelischen Kirche: Woher kommt denn dieser verrückte Brauch?

Weiberfasching gibt’s seit dem Mittelalter. Und weil zum Karneval schon lange der Gedanke gehört: „Hier werden Machtverhältnisse mal ausgehebelt“, entstand eben auch die Idee: Heute übernehmen die Frauen die Macht.
Woraus sich dann ganz viele skurrile Bräuche entwickelt haben: Frauen schneiden den Männern die Krawatten ab, stürmen die Rathäuser oder reißen sich in manchen Regionen um Punkt 12 ihre Hauben vom Kopf, um der Welt zu zeigen: „Wir sind jetzt nicht mehr unter der Haube.“
Dahinter steckt aber bei allem Spaß eine ganz klare Botschaft: Durchbrecht die allzu männlichen Machtstrukturen.

Das heißt: Weiberfasching wäre heutzutage auch der richtige Anlass, um zum Beispiel gleiche Löhne für Frauen zu fordern.

Genau, das wäre eine konsequente Weiterführung der ursprünglichen Idee: Weiberfasching ist ein Aktionstag für die Gleichberechtigung der Frau.

Wird das in der Kirche eigentlich auch gefeiert?

An manchen Orten ja. Übrigens mit gutem Grund. Der Apostel Paulus schreibt nämlich schon in der Bibel: „Wenn Menschen als Glaubende zusammenleben, dann soll es zwischen Frauen und Männern keinen Unterschied geben.“ Wird höchste Zeit, das wirklich umzusetzen.

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