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Was willst Du trinken?
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Was willst Du trinken?

Dr. Fabian Vogt
Ein Beitrag von Dr. Fabian Vogt, Evangelischer Pfarrer in der Öffentlichkeitsarbeit, Frankfurt
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Moderator/in:  Heute feiern die USA den „Was willst du trinken-Tag“. Da geht’s um den klassischen Barkeeper-Spruch: „Und? Was willst du trinken?“ Allerdings heißt der Tag im Englischen „Name your Poison-Day“, also „Welches Gift soll’s denn sein?“

Fabian Vogt von der Evangelischen Kirche: Was denn nun, Cocktail oder Gift? Und was ist das für ein komischer Feiertag?

Du hast es ja schon gesagt: Der Barkeeper sagt in Amerika gerne „Name your poison!“ – quasi: „Na, womit willst du dich heute vergiften?“

Dieser Spruch wird aber auch sonst benutzt … und zwar immer dann, wenn es darum geht, eine besonders schwere Entscheidung zu treffen. Im Deutschen würde man sagen: Wenn es darum geht, das Kleinere von zwei Übeln zu wählen. Wenn man die Wahl hat zwischen Pest und Cholera.

Deshalb ist beim „Name your poison-Day“ gar nicht der Alkohol interessant, sondern die Aufforderung: Wenn du blöde Entscheidungen schon länger vor dir herschiebst, dann gib dir heute mal einen Ruck. Entscheide dich! Name your poison!

 Also heute wäre der richtige Tag, um … was weiß ich … einen miesen Job zu kündigen oder aus einer zerrütteten Beziehung auszusteigen?

Na ja, es geht um alle Entscheidungen, bei denen ich mir denke: „Egal, wie ich mich entscheide, es wird schmerzhaft sein.“ Nur: Manchmal ist gar keine Entscheidung die schlechteste Option.

Und was empfiehlst du als Pfarrer in solchen Situationen?

Na, in der Bibel heißt es schön: „Gott sagt: Ich will dir den Weg zeigen, den du gehen sollst.“ Mir ist es tatsächlich schon so gegangen, dass ich gebetet habe, und plötzlich wusste, was ich tun soll. Ob das nun göttliche Eingebung war oder einfach ein Sortieren meiner Gedanken? Weiß ich nicht genau. Aber es hat funktioniert.

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