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Stadt. Land
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Stadt. Land

Thomas Drumm
Ein Beitrag von Thomas Drumm, Evangelischer Pfarrer, Leiter der Akademiker-SMD, Marburg
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Ich liebe große Städte – das pulsierende Leben, das geschäftige Treiben, die großen Straßen und die hellen Lichter, die Cafés und das vielfältige kulturelle Angebot. Überall gibt es etwas Interessantes zu entdecken. Es bieten sich einem so viele Möglichkeiten. Für ein paar Tage kann ich da ganz eintauchen und alles genießen.

Keine Idylle, aber beschaulich

Aber dann wird es mir zu viel. Zu laut. Zu hektisch. Zu voll. Ich bin ein Landkind. Aufgewachsen auf dem Dorf.  Und viele Jahre war ich Pfarrer einer Dorfgemeinde – mitten auf dem Land. In dem Ort gab es nicht einmal eine Ampel. Es war ruhig. Überschaubar. Jeder kannte jeden. Keine Idylle, aber beschaulich.

Ich habe es oft gespürt, wie die Städter auf uns herabgeschaut haben. „Hinterland“ haben sie es genannt. Hinter dem Wald. Ja, bestimmt auch hinterwäldlerisch – so haben sie uns gesehen. Was kann da schon Besonderes herkommen?

Jesus kam aus einer Kleinstadt

Diese Frage musste sich auch Jesus stellen lassen. Das kam so: Ein Mann namens Philippus ist Jesus begegnet. Im Gespräch mit ihm wächst in Philippus die Gewissheit: Jesus ist der versprochene Retter. Philippus läuft zu seinem Freund Nathanael und erzählt ihm begeistert: In den alten Schriften wird der Retter angekündigt. Ich habe ihn gefunden. Es ist Jesus. Er kommt aus Nazareth.

Auch aus einem Kaff kann Gutes kommen

Nathanael sagt nur: „Nazareth? Was kann aus diesem Kaff schon Besonderes kommen?“ Doch Philippus lässt nicht locker: „Komm und sieh ihn dir an.“ Nathanael überwindet sein Vorurteil, kommt mit und staunt: „Jesus, du bist ja wirklich Gottes Sohn.“ Sogar aus einem Kaff wie Nazareth kann Gutes kommen.

Manchmal, wenn mir das Dorf zu klein vorkommt, denke ich daran: Gott hat Sinn für das Kleine.

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