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Mehr Hoffnung als Furcht
Bild:press and/Pixabay

Mehr Hoffnung als Furcht

Michael Becker
Ein Beitrag von Michael Becker, Evangelischer Pfarrer, Kassel
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Auch Kinder machen sich Sorgen wegen Corona. Tommaso aus Italien zum Beispiel (focus.de 30.11.2020). Er ist fünf Jahre alt und sorgt sich. Wenn keiner reisen darf, fragt er sich, wie kommt dann der Weihnachtsmann zu mir? Mit seinem Vater schreibt er einen Brief, direkt an den Ministerpräsidenten. Und siehe da - der antwortet. Mach Dir keine Sorgen, Tommaso, schreibt der Ministerpräsident von Italien, Herr Conte. Der Weihnachtsmann hat eine internationale Reisegenehmigung. Er darf überall hinreisen und alle Kinder beschenken. Außerdem trägt er Maske und hält Abstand.

Kindersorgen sind schwere Sorgen, wie bei den Großen. Und auch da gilt: Ernstnehmen. Sorgen nicht wegwischen. Und bloß nicht darüber lachen. Über Sorgen lacht man nicht. Auch wenn sie nicht berechtigt sein sollten, sind sie da. Und quälen Kleine und Große. Tommaso hat ja Recht. Wenn niemand reisen darf, wie kommt dann der Weihnachtsmann zu ihm?

Er kommt. Zu den Kleinen. Auch zu Ihnen und mir. Vielleicht kommt er anders als in den Jahren zuvor. Aber er kommt. Wegen der Sorgen. Gott nimmt sie ernst, lächelt nicht. Als er zur Welt kommt, gilt der erste Satz unseren Sorgen. Fürchtet euch nicht, sagen die Engel. Fürchtet euch nicht, sagt Jesus den Menschen. Auch wenn es viel zu fürchten gibt - noch mehr gibt es zu hoffen. Weil es Menschen gibt, die uns bestehen. Die zuhören, ein Geschenk für uns haben. Uns trösten, etwas Zeit mit uns teilen. Sie sind wie damals die Engel. Und zeigen: Fürchtet euch nicht. Wo diese Menschen sind, da ist viel Hoffnung.

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