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Maria und der Mai

Maria und der Mai

Gunnar Bach
Ein Beitrag von Gunnar Bach, Katholischer Pastoralreferent, Pfarrei Sankt Peter Montabaur
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Auch das muss in diesen Corona-Zeiten ausfallen: Im Frühlingsmonat Mai wären jetzt an vielen Orten im Freien so genannte Maiandachten. Der Mai ist nämlich auch Marienmonat. Maria, die Mutter Jesu, wird in diesen Andachten besonders verehrt. Oft gibt es zu diesen Gebetszeiten üppigen Blumenschmuck, Flieder zum Beispiel.

Beten von Perle zu Perle

Es gibt aber noch eine andere Gebetsform, in der es besonders um Maria geht, und die kann man auch ganz gut für sich alleine pflegen. Papst Franziskus hat dazu eingeladen, das jetzt im Mai besonders zu tun. Es ist der Rosenkranz. Der Rosenkranz ist so eine Art Perlen-Kette, die man während des Betens in der Hand hält, man arbeitet sich beim Beten von Perle zu Perle weiter. Während eines solchen Rosenkranzes wird fünfmal das Vater unser und fünfzigmal das „Ave Maria“ gebetet, das „Gegrüßet seist du, Maria.“

Meditatives Rosenkranzbeten

Manche meinen, dieses Rosenkranzbeten sei eher etwas für alte Omas. Ich finde nicht. Das Rosenkranzbeten ist eigentlich ziemlich modern. Ich hab die Erfahrung gemacht: Ich komme in eine Art Meditation - dadurch, dass ich immer die gleichen Gebetstexte wiederhole. Wenn ich meine Gedanken und Bilder vor meinem geistigen Auge kommen und wieder gehen sehe, bin ich total gesammelt und konzentriert.

Globale Solidarität in der Krisenzeit

Ich bete jetzt im Mai immer mal wieder den Rosenkranz. Und am Schluss spreche ich dann zusätzlich ein Gebet, das Papst Franziskus zur Corona-Pandemie formuliert hat. Er bittet darin Gott um Trost für die Menschen, die wegen Corona einen lieben Verwandten verloren haben und ihn im nur im engsten Familienkreis beerdigen durften. In dem Gebet geht außerdem um Menschen, die unter der sozialen Distanz leiden und die Angst haben vor der Wirtschaftskrise und der Arbeitslosigkeit.

In Schutz vor Katastrophen statt in Waffen investieren

Ausdrücklich erwähnt Papst Franziskus die medizinischen Fachkräfte, die politischen Entscheidungsträger und prangert „die Unsummen für die Vermehrung immer ausgeklügelterer Waffensysteme“ an. Das viele Geld solle vielmehr zur „künftigen Vermeidung ähnlicher Katastrophen“ verwendet werden. Papst Franziskus betet um eine wachsende globale Solidarität und darum, dass Gott „in seiner Allmacht eingreife, um uns von dieser schrecklichen Epidemie zu befreien“. Schließlich betet er um die Wiederkehr von Unbeschwertheit und Normalität.

Ich hab mir vorgenommen: Auch wenn der Rosenkranz bisher nicht mein Lieblingsgebet ist, werd ich das Rosenkranzbeten jetzt im schönen Mai mal regelmäßig ausprobieren. Zum Beispiel, wenn ich mit unserem Hund Gassi gehe und meditativ dabei Gottes Schöpfung genieße.

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