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Die Kunst des Lobens
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Die Kunst des Lobens

Dr. Fabian Vogt
Ein Beitrag von Dr. Fabian Vogt, Evangelischer Pfarrer in der Öffentlichkeitsarbeit, Frankfurt

Moderator/in: So ein Sonntagmorgen ist ja eigentlich auch der richtige Moment, um mal wieder jemandem ein Kompliment zu machen. Findet jedenfalls Fabian Vogt von der evangelischen Kirche. Fabian, wie kommst Du denn da drauf?

Ganz einfach. Ich habe vor kurzem selbst ein Kompliment bekommen – und gemerkt, wie gut mir das getan hat. Und dann dachte ich an diesen schönen Satz aus dem Neuen Testament: „Redet nicht schlecht voneinander, sondern habt ein gutes Wort für jeden. Was ihr sagt, soll eine Wohltat sein.“ Und da ist mir neu klar geworden: Ich weiß immer ganz schnell, was ich an anderen für verbesserungswürdig halte. Dabei ist es viel beglückender für alle, wenn man am anderen die guten Seiten entdeckt. Das probiere ich jetzt aus. Und, siehe da, es fühlt sich total toll an.

Aber nicht heucheln mit einem falschen Kompliment. Oder?

Ach, Martin Luther hat mal klug gesagt: „Es ist kein Geschöpf so böse, dass nicht etwas an ihm zu loben wäre.“ Außerdem glaube ich tatsächlich, dass man seine Wahrnehmung auch schulen und verändern kann. Und dann passiert was Spannendes: Wenn ich anfange, an anderen die guten Seiten wahrzunehmen, dann werde ich selbst positiver. Und ich entdecke, dass Menschen, denen man Komplimente macht, einen auch viel freundlicher behandeln. Es lohnt sich also auf allen Ebenen, dafür zu sorgen, dass das eigene Reden für andere zu einer Wohltat wird. Also: Einfach mal dem Gegenüber heute Morgen sagen, wie klasse sie oder er ist.

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