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Damit das Warten gelingt
Bild: Pixabay

Damit das Warten gelingt

Rolf Müller
Ein Beitrag von Rolf Müller, Pastoralreferent Pfarrei Mariä Himmelfahrt, Frankfurt
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Schon seit fast drei Wochen läuft dieser „Shut-Down“ nun, und ich bin am Warten. Ich warte darauf, dass aus dem Kindergarten neben unserem Pfarrbüro wieder laute Kinderstimmen bis ins Pfarrhaus dringen. Ich warte auf den Moment, in dem ich endlich wieder mit vielen vertrauten Gesichtern neben mir auf meinem Stammplatz sonntags in unserer Pfarrkirche sitze. Ich warte auf das viele Erzählen nach dem Gottesdienst vor der Kirchentür und auf den Frühschoppen nebenan im Gemeindehaus. Ich warte auf den ersten Handschlag mit Leuten auf der Straße, auf das erste große Fest mit voller Bude, guter Musik und toller Stimmung.

Oft frage ich mich, wie lange ich noch warten muss. Ich gebe zu: Warten fällt mir schwer. Ich gehöre eher zu den Ungeduldigen, die es oft genug nicht abwarten können und denen es manchmal nicht schnell genug geht. Dabei kenne ich ja viele Menschen, die das mit dem Warten ganz gut bewältigt haben. Auch beim Lesen in der Bibel begegne ich einigen von ihnen: Da wird vom Volk Israel erzählt. Sie waren gerade aus der Sklaverei in Ägypten befreit, und dann mussten sie vierzig Jahre auf das gelobte Land warten. Es gibt die Geschichte vom greisen Simeon, der sein ganzes Leben lang im Tempel von Jerusalem auf den einen Moment gewartet hat, an dem er das Jesuskind sehen durfte. Ich kann davon lernen: Warten gelingt, wenn ich die Zuversicht nicht verliere. Wenn ich weiß: Hinter dem Horizont geht’s weiter; am Ende wird es gut. Warten heißt so für mich: Geduldig sein und das mit ganzem Herzen tun, was gerade geht.

In diesem Geist will ich die Zeit jetzt nutzen, um das Warten zu trainieren. Und ich hoffe sehr, dass ich dabei nicht zu ungeduldig bin, schlechte Laune bekomme oder hoffnungslos werde. Ich will das tun, was gerade möglich ist: Helfen, wo es nötig ist, Kontakte mit denen pflegen, die gerade jetzt sehr allein sind. Ich will die Zuversicht nicht verlieren – dabei helfen mir so viele geistliche Impulse, die ich in dieser Zeit geschenkt bekomme, so viele gute Gespräche, die ich gerade jetzt habe. Und vielleicht kann ich ja selbst ein wenig dazu beitragen, damit andere die Zuversicht nicht verlieren und das Warten gelingt.

Schon seit fast drei Wochen läuft dieser „Shut-Down“ nun, und ich bin am Warten. Ich warte darauf, dass aus dem Kindergarten neben unserem Pfarrbüro wieder laute Kinderstimmen bis ins Pfarrhaus dringen. Ich warte auf den Moment, in dem ich endlich wieder mit vielen vertrauten Gesichtern neben mir auf meinem Stammplatz sonntags in unserer Pfarrkirche sitze. Ich warte auf das viele Erzählen nach dem Gottesdienst vor der Kirchentür und auf den Frühschoppen nebenan im Gemeindehaus. Ich warte auf den ersten Handschlag mit Leuten auf der Straße, auf das erste große Fest mit voller Bude, guter Musik und toller Stimmung.

Oft frage ich mich, wie lange ich noch warten muss. Ich gebe zu: Warten fällt mir schwer. Ich gehöre eher zu den Ungeduldigen, die es oft genug nicht abwarten können und denen es manchmal nicht schnell genug geht. Dabei kenne ich ja viele Menschen, die das mit dem Warten ganz gut bewältigt haben. Auch beim Lesen in der Bibel begegne ich einigen von ihnen: Da wird vom Volk Israel erzählt. Sie waren gerade aus der Sklaverei in Ägypten befreit, und dann mussten sie vierzig Jahre auf das gelobte Land warten. Es gibt die Geschichte vom greisen Simeon, der sein ganzes Leben lang im Tempel von Jerusalem auf den einen Moment gewartet hat, an dem er das Jesuskind sehen durfte. Ich kann davon lernen: Warten gelingt, wenn ich die Zuversicht nicht verliere. Wenn ich weiß: Hinter dem Horizont geht’s weiter; am Ende wird es gut. Warten heißt so für mich: Geduldig sein und das mit ganzem Herzen tun, was gerade geht.

In diesem Geist will ich die Zeit jetzt nutzen, um das Warten zu trainieren. Und ich hoffe sehr, dass ich dabei nicht zu ungeduldig bin, schlechte Laune bekomme oder hoffnungslos werde. Ich will das tun, was gerade möglich ist: Helfen, wo es nötig ist, Kontakte mit denen pflegen, die gerade jetzt sehr allein sind. Ich will die Zuversicht nicht verlieren – dabei helfen mir so viele geistliche Impulse, die ich in dieser Zeit geschenkt bekomme, so viele gute Gespräche, die ich gerade jetzt habe. Und vielleicht kann ich ja selbst ein wenig dazu beitragen, damit andere die Zuversicht nicht verlieren und das Warten gelingt.

 

 

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