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Taufe, Hochzeit - in Corona-Zeiten
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Taufe, Hochzeit - in Corona-Zeiten

Christina Ellermann
Ein Beitrag von Christina Ellermann, Pastoralreferentin an der Edith-Stein-Schule in Darmstadt
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Moderator/in: Heute ist Sonntag, Gottesdienst-Tag für Christen. In Hessen ist es schon seit einigen Wochen möglich, dass Gläubige Gottesdienste feiern können. Allerdings gibt´s immer noch Einschränkungen und dazu möchte ich heute Christina Ellermann von der katholischen Kirche fragen: Was ist denn jetzt noch nicht möglich? Was fehlt den Gläubigen aus deiner Perspektive?

Mir fehlt zum Beispiel das gemeinsame Singen im Gottesdienst, die Gespräche nach dem Gottesdienst oder überhaupt die Gemeinschaft in meiner Pfarrei. Und so geht´s vielen anderen auch. Natürlich sind strenge Regeln wichtig, damit wir alle gesund bleiben. Viele Gläubige müssen auch auf die Feier von anderen Sakramenten verzichten.

Kannst du uns das mal etwas genauer erklären?

Zum Beispiel kenne ich zwei Familien, die ihre Babys gerne taufen lassen möchten. Aber wegen der Abstands- und Hygieneregeln ist es zum Beispiel schwierig, das Wasser über den Kopf zu gießen oder Öl auf die Stirn zu streichen. Ähnlich ist das auch bei einer kirchlichen Hochzeit. Ich kenne Pärchen, die überlegen, ihre Hochzeit auf nächstes Jahr zu verschieben. Viele hoffen einfach, dass sie zu einem späteren Zeitpunkt ihre Taufe oder Hochzeit in der Kirche feiern können mit allen Riten, Umarmungen und ungebremster Freude. 

Aber gibt´s denn da nicht noch andere Möglichkeiten, ist das alles so streng festgelegt bei den Sakramenten?

Bei fast allen Sakramenten gibt´s Riten, die nur mit Nähe oder Berührung funktionieren. Und die kann man schwer ersetzen oder einfach weglassen. Ich kann verstehen, dass viele dann lieber noch etwas warten wollen. Auch für mich ist die Pandemie gerade eine Geduldsprobe: Ich merke, wie sehr ich für meinen Glauben die Nähe und das Zusammensein mit anderen brauche. Aber ich kann das nicht erzwingen: Die Regeln helfen ja allen, dass wir gesund bleiben. Aber irgendwann sind wir wieder alle zusammen im Gottesdienst, bei Taufen oder Hochzeiten – und darauf freue ich mich sehr.

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